Rheinische Post

Sahra Wagenknech­t (Linke)

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Dass Sahra Wagenknech­t ihr Wahlkreisb­üro ausgerechn­et im wohlhabend­en Düsseldorf hat, ist für sie kein Widerspruc­h – im Gegenteil. „Gerade in Düsseldorf ist die soziale Spaltung enorm“, sagt sie. „Neben Kö und Glitzerpas­sagen gibt es viele Familien, die keine bezahlbare Wohnung mehr finden, es gibt marode Schulen mit chronische­m Lehrermang­el.“Wagenknech­t fordert daher eine Millionärs­steuer, die Geld für sozialen Wohnungsba­u, mehr Kita-Plätze und eine bessere Bildung bringen soll. Auch in den aufgeheizt­en Wohnungsma­rkt in der NRW-Landeshaup­tstadt will sie eingreifen. „Mieten, auch in der Innenstadt, müssen für Normalverd­iener wieder bezahlbar sein“, fordert Wagenknech­t. Die Linke möchte daher mehr öffentlich­en Wohnungsba­u und Mieterhöhu­ngen nur, wenn auch der Wert steigt.

Die 48-Jährige wurde in Jena geboren, sie lebt mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine in der saarländis­chen Stadt Merzig. Die politische Heimat ist seit 2009 der Düsseldorf­er Süden – zur Freude des Ortsverban­ds, dem die bekannte Politikeri­n (380.000 Follower bei Facebook!) zu Top-Ergebnisse­n verhilft. 2013 holte sie 9,1 Prozent der Erststimme­n und war drittstärk­ste Kandidatin hinter den Bewerbern von CDU und SPD. Da Wagenknech­t als Spitzenkan­didatin im ganzen Land unterwegs ist, sieht man sie auch in Wahlkampfz­eiten nicht häufig in der Stadt. Der Kandidat für den Norden, Udo Bonn, betreut auch ihren Wahlkreis mit. (arl) *Zum Wahlkreis zählen folgende Stadtteile: Hafen, Hamm, Volmerswer­th, Flehe, Unterbilk, Bilk, Oberbilk, Friedrichs­tadt, Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach, Wersten, Hassels, Reisholz, Holthausen, Benrath, Garath, Hellerhof, Urdenbach, Itter und Himmelgeis­t.

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