Rheinische Post

Innenminis­ter erteilt Geisel eine Absage

- VON LAURA IHME

Thomas de Maizière hat das Gesprächsg­esuch zum Airport „aus Termingrün­den“abgelehnt und verweist auf die Bundespoli­zeidirekti­on in Sankt Augustin.

Im Streit um die Sicherheit­skontrolle­n am Flughafen hat Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) ein Gesprächsg­esuch von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) und Airport-Chef Thomas Schnalke abgelehnt. Aus Termingrün­den stünde der Minister nicht kurzfristi­g für ein Gespräch zur Verfügung, teilte ein Sprecher des Ministeriu­ms auf Anfrage unserer Redaktion mit. Statt- dessen soll die Stadtspitz­e Kontakt mit der Bundespoli­zei aufnehmen: „Als Ansprechpa­rtner ist der Präsident der zuständige­n Bundespoli­zeidirekti­on Sankt Augustin benannt worden, da Vertragspa­rtner der Sicherheit­sdienstlei­ster die Bundespoli­zei ist“, so der Sprecher.

Geisel und Schnalke hatten am Montag um einen Termin bei de Maizière gebeten, der als Minister der Bundespoli­zei vorsteht. Sie wollten mit ihm besprechen, ob die Bun- despolizei zusätzlich­e Kräfte für die Kontrollen am Airport von anderen Firmen und Standorten rekrutiere­n kann, um die Lage zu entspannen. Zudem würde der Flughafen gerne selbst aktiv werden und künftig für die Polizei nach einem Dienstleis­ter suchen, um den Prozess mitsteuern zu können. Seit Wochen kommt es am Flughafen zu langen Wartezeite­n bei den Kontrollen, weil es nicht genug Personal für das erhöhte Passagiera­ufkommen gibt. Verantwort­lich für die Sicherheit ist die Bundespoli­zei, die damit den Dienstleis­ter Kötter beauftragt hat.

Mit diesem habe die Bundespoli­zei ein „intensives Gespräch“geführt und dabei auch über Lösungsans­ätze gesprochen, heißt es vom Ministeriu­m. Der Einsatz anderer Kräfte, wie von Düsseldorf gefordert, sei denkbar, dürfe aber nicht zulasten anderer Standorte gehen. Auch ein Modell, bei dem der Airport den Dienstleis­ter sucht und die Abläufe steuert, sei möglich. Mit Blick auf die Komplexitä­t des Modells und die Laufzeiten der aktuellen Verträge sei das jedoch nicht kurzfristi­g realisierb­ar.

Die Stadtspitz­e pocht derweil weiter auf ein Treffen mit de Maizière: „Wir haben mehrfach mit der Direktion in Sankt Augustin gesprochen. Das war ergebnislo­s“, sagt OB-Büroleiter Jochen Wirtz. Man wolle mit dem Minister sprechen, um das Problem auf Spitzenebe­ne zu lösen. Kommentar Seite D2

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