Rheinische Post

Fußballpro­fi Lasogga blüht in Leeds wieder auf

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LEEDS (sid) Wie ein „Flop des Jahrhunder­ts“wirkt Pierre-Michel Lasogga im Trikot von Leeds United nicht. Zwei Tore, zwei Vorlagen – Tabellenfü­hrung: Nach der Flucht vom Hamburger SV in die zweite englische Liga blüht der bullige Stürmer wieder auf und wird schon nach zwei Spielen von den Fans auf der Insel gefeiert. „Drei Punkte eingefahre­n, die Stimmung an der Elland Road war großartig“, schrieb Leihgabe Lasogga nach dem 2:0 des früheren Meisters gegen Birmingham City. Der nächste, noch deutlich intensiver­e Glücksmome­nt dürfte in den kommenden Tagen folgen. Lasoggas Freundin Salina erwartet in Hamburg ihr erstes gemeinsame­s Baby.

Mit zwei Toren am Sonntag beim 5:0 gegen Burton Albion hatte sich Lasogga blendend eingeführt und bewiesen, dass er die Aufstiegsh­offnungen beflügeln kann. Auch im zweiten Spiel nahm der Profi eine entscheide­nde Rolle ein. Dem 1:0 von Samuel Saiz ging ein „Blitzstrah­l“auf das Tor (17.) voraus – so beschrieb die „Yorkshire Evening Post“den strammen Schuss des 25Jährigen. Das Eigentor von Stuart Dallas (90.+1) bereitete er direkt vor.

Es ist keine vier Wochen her, da gab HSV-Investor Klaus-Michael Kühne Lasogga in aller Öffentlich­keit so richtig einen mit. „Die Luschen“blieben immer bei den Hanseaten hängen, sagte der einflussre­iche Milliardär in einem Rundumschl­ag im Magazin „Spiegel“und führte Lasogga als Beispiel an: „Ich weiß gar nicht, ob ich an ihm beteiligt war: Musste der nach einer halben guten Saison mit einem Fünfjahres­vertrag und einem Jahresgeha­lt von über drei Millionen Euro ausgestatt­et werden? Das war Harakiri, der Flop des Jahrhunder­ts.“

Bei Markus Gisdol war der einst für 8,5 Millionen Euro von Hertha BSC verpflicht­ete Publikumsl­iebling und Relegation­sheld von 2014 längst auf das Abstellgle­is geraten, die rettenden Tore in höchster Abstiegsno­t für den HSV zählten nichts mehr. Jetzt ist Lasogga wieder da und genießt den Moment.

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