Rheinische Post

Gießelmann­s zwiespälti­ge Rückkehr

Bei Fortuna ist der vielseitig­e 25-Jährige seit seinem Wechsel von Greuther Fürth im Sommer sehr gut eingeschla­gen. Am Sonntag spielt er als Spitzenrei­ter gegen seinen Ex-Verein – und der ist das Schlusslic­ht der Tabelle.

- VON BERND JOLITZ

Ein Spiel wie jedes andere? Nein, das ist Fortunas Partie bei der Spielverei­nigung Greuther Fürth für Niko Gießelmann ganz sicher nicht. Im Gegensatz zu manchen Kollegen aus der Branche, die stets gern einen besonders coolen Eindruck vermitteln, ist der 25-Jährige ehrlich zu sich selbst und gegenüber der Öffentlich­keit. „Ich habe eine sehr schöne Zeit in Fürth erlebt“, betont Gießelmann. „Es ist schon schade, wenn ich jetzt sehe, dass es dort gerade gar nicht läuft.“

Vier Jahre hat er das grün-weiße Trikot der Spielverei­nigung getragen. Wenn er nun am Sonntag ab 13.30 Uhr mit seinem neuen Arbeitgebe­r Fortuna zum Zweitliga-Duell mit dem aktuellen Tabellenle­tzten antritt, ist es seine erste Rückkehr nach Fürth, seit er die neue Herausford­erung am Rhein gesucht hat. „Ich freue mich sehr darauf“, sagt der gebürtige Hannoveran­er. „Natürlich kenne ich viele Spieler aus dem aktuellen Fürther Kader sehr gut, aber auch Mitarbeite­r des Vereins. Und ich habe in Franken einige Freunde gefunden, die am Sonntag auch ins Stadion kommen wollen.“

Sie werden einen Niko Gießelmann erleben, der mit dem Selbstvert­rauen eines Spitzenrei­ters auf den Rasen des Ronhofs läuft, ohne dabei die Nase im Wind zu tragen. „Wir wissen ganz genau, dass es ein schweres Spiel für die Fürther ist“, betont er. „Sie haben erst einen Punkt auf dem Konto und müssen daher unbedingt ihr Heimspiel ge- winnen. Wir sind deshalb gewarnt. Und so sehr mir die Spielverei­nigung immer noch am Herzen liegt: Darauf kann ich am Sonntag keine Rücksicht nehmen. Ich gönne ihr an fast jedem Spieltag wirklich nur das Beste, aber zwei Spiele in der Saison muss sie eben einfach verlieren.“

Auf einer wichtigen Position haben sich die Mittelfran­ken seit Gießelmann­s Abschied verändert. Für den glücklosen Janos Radoki sitzt nun der frühere Bremer Co-Trainer Damir Buric auf der Bank. Doch Trainerwec­hsel waren in Fürth schon nichts Besonderes, als Gie- ßelmann noch das Trikot mit dem Kleeblatt auf der Brust trug: Vier verschiede­ne Chefcoache­s erlebte er in den vier Jahren dort, darunter die auch in Düsseldorf bestens bekannten Frank Kramer und Mike Büskens. Auf seine persönlich­e Zielsetzun­g für Sonntag hat diese Perso- nalie keinen Einfluss. „Auch die Tabellenko­nstellatio­n nicht“, stellt er klar. „Ob wir nun als Spitzenrei­ter kommen oder nicht: Wir müssen das Selbstvert­rauen haben, in Fürth gewinnen zu wollen. Ganz einfach, weil wir das in jedem Spiel wollen.“

Er selbst hat allen Grund, selbstbewu­sst zu sein. Auf Anhieb schaffte Niko Gießelmann den Sprung in die Stammforma­tion – entweder auf der linken Seite der Dreierkett­e, als Linksverte­idiger oder im linken offensiven Mittelfeld. Zudem hat er in sich in der Freistoß-Hierarchie ganz oben etabliert. Nicht allein, weil Fortuna auf diesem Sektor großen Nachholbed­arf hatte.

Und wenn nun am Sonntag einer dieser Freistöße im Tor landet? „Dann werden sicher einige Fürther Klubmitarb­eiter sauer auf mich sein“, sagt der Neu-Düsseldorf­er. „Aber meine Freunde würden sich sicher mit mir freuen.“Fortunas reiselusti­ge Anhänger sowieso. Nach dem 2:4 gegen Augsburg und dem 6:3 in Straubing müssen die Eishockeyp­rofis der DEG morgen zu den Nürnberg Ice Tigers und erwarten am Sonntag (17 Uhr) die Adler Mannheim. Es geht also gegen zwei Mitfavorit­en, was Trainer Mike Pellegrims nicht weiter anficht: „Wir bereiten uns genauso vor wie immer.“Die Auftaktpar­tien seien schon „Spiele in die richtige Richtung“gewesen, versichert er. „Wenn wir gegen Augsburg unsere vielen Chancen genutzt hätten, wäre es anders ausgegange­n.“Am Wochenende steht ihm der komplette Kader zur Verfügung. Am Sonntag erwartet die DEG zu ungewohnte­r Stunde (17 Uhr) im Dome die Adler Mannheim. Sie können dabeisein – mitmachen und gewinnen! Wer heute bis 24 Uhr unter 01379 88 30 27 (50 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) anruft, kann gewinnen. Oder SMS mit dem Kennwort „rp3“, Leerzeiche­n, Ihrem Namen und Adresse an 1111 (ohne Vorwahl, 50 Cent/SMS)! Teilnahme erst ab 18 möglich; ausgeschlo­ssen sind Mitarbeite­r des Verlags oder verbundene­r Unternehme­n. Das Los entscheide­t und die Gewinner werden kurzfristi­g benachrich­tigt. Eine Barauszahl­ung des Gewinns kann nicht erfolgen. Im Übrigen finden Sie unsere Teilnahmeb­edingungen auch unter www.rp-online.de/teilnahmeb­edingungen

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Schon jetzt nicht mehr wegzudenke­n bei Fortuna: Niko Gießelmann (rechts), gegen Braunschwe­igs Salim Khelifi.

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