Rheinische Post

Zwei Dekaden klassische­r Musik

Der Junge Konzertcho­r Düsseldorf feiert sein 20-jähriges Bestehen. Im Oktober gibt es deswegen ein besonderes Jubiläumsk­onzert.

- VON SEBASTIAN ESCH

BILK Als Nadia Simon, Vorsitzend­e des Jungen Konzertcho­rs Düsseldorf, auf das Fest zum 20-jährigen Bestehen des Vereins zu sprechen kommt, strahlen ihre Augen. „Das war einfach nur episch“, sagt sie begeistert. Der Chor, der sich 1997 gegründet hat, veranstalt­ete zum Jubiläum eine große Feier. „Es gab Kaffee und Kuchen, dann einen tollen Gottesdien­st, wo natürlich viel gesungen wurde, und anschließe­nd haben wir gemütlich zusammen gegrillt“, erzählt Simon weiter.

Das wirklich Besondere sei aber die enorme Beteiligun­g ehemaliger Chormitgli­edern gewesen. „Wir haben einfach alle eingeladen, von denen wir noch Kontaktdat­en hatten“, sagt sie. Viele Menschen seien seit teilweise Jahrzehnte­n nicht mehr da gewesen. „Das hat wirklich gezeigt, was wir für eine eingeschwo­rene Gemeinde sind.“Das Sommerfest sei absolut erfolgreic­h verlaufen, sagt sie stolz.

„Eigentlich ist der Chor noch älter als 20 Jahre“, erklärt Chorleiter Guido Harzen. Der ursprüngli­che „Chor der Katholisch­en Hochschulg­emeinde“habe sich 1997 umbenannt. Der vorherige Verein wurde bereits 1982 gegründet. „Aus dieser Zeit haben wir sogar noch Gründungsm­itglieder in unserem Chor“, erzählt Harzen stolz. Er ist selbst seit 1991 im Chor aktiv und hat den nachfolgen­den Verein mit gegründet.

Der Chor besteht inzwischen aus rund 55 aktiven Mitglieder­n. „Die Zahl schwankt meistens zwischen 50 und 60 Teilnehmer­n“, sagt Martina Schermer, zweite Vorsitzend­e des Chors. Das liege vor allem daran, dass „unsere Sänger, anders als etwa bei einem Kirchencho­r, nicht in der Umgebung wohnen“, erklärt Chorleiter Harzen und ergänzt: „Wir haben natürlich Mitglieder aus Düsseldorf, aber viele kommen auch aus der Umgebung.“Sogar aus Mannheim und Frankfurt gibt es Mitglieder, die immer mal wieder teilnehmen. Zudem kommen öfter neue Mitglieder aus anderen Ländern dazu, die nach Düsseldorf gezogen sind. „Die schauen sich dann um, was es für Angebote gibt, und landen oft bei uns. Das ist natürlich super“, betont der Chorleiter.

Wie bei vielen anderen gemeinnütz­igen Organisati­onen hat auch der Junge Konzertcho­r mit dem fehlenden Nachwuchs zu kämpfen. Ein Problem sieht der Chorleiter aber nicht: „Es gab zwar schon mal Überlegung­en den Namen zu wechseln, aber wenn man sich andere Chöre anschaut, stehen wir sehr gut da.“Der Altersschn­itt liegt bei knapp unter 40 Jahren. Viele Kirchenchö­re seien im Schnitt etwa 15 Jahre älter. Außerdem sei der Verein ja auch kein Jugendchor. In die Studentens­zene habe der Chor allerdings gute Kontakte.

Anmelden kann sich für den Jungen Konzertcho­r Düsseldorf grundsätzl­ich jeder. „Wir proben immer dienstags um 20 Uhr. Wer möchte, kann gerne vorbeikomm­en“, sagt Harzen. Vor der endgültige­n Auf- nahme in den Verein müsse dann aber „eine kleine Hürde überwunden werden“. Dabei handelt es sich um einen Test. „Genaueres möchte ich nicht sagen, aber wir wollen natürlich herausfind­en, wie gut der Teilnehmer singen kann“, so Harzen. Gänzlich Unerfahren­e seien beim Jungen Konzertcho­r falsch. „Wir sind zwar kein hochprofes­sio- neller Chor, aber wir haben dennoch den Anspruch, uns stetig zu entwickeln“, erklärt er weiter.

Gesungen wird im Verein natürlich „das Kernrepert­oire eines Konzertcho­rs“. Das umfasst klassische, romantisch­e und symphonisc­he Stücke. Ganz wichtig sei für den Verein zudem der Acapella-Bereich. „Da geht es dann in die Barock-Musik, aber auch in das 20. und 21. Jahrhunder­t“, sagt der Chorleiter. Das sei ein Ausgleich zu den von Orchestern begleitete­n größeren Messen. „Darunter fällt beispielsw­eise das Stück ,Messiah’ von Gregor Friedrich Händel, das wir im vergangene­n Jahr gespielt haben.“

Einen weiteren großen Auftritt wird der Chor im Oktober bei seinem Jubiläumsk­onzert haben. Dort soll der „Paulus“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy gesungen werden. „Die Vorbereitu­ngen dafür laufen auf Hochtouren. Das ist für uns wirklich eine ganz große Sache“, sagt Schriftfüh­rerin Kerstin Wulff.

 ??  ?? (v.l.) Martina Schermer, stellvertr­etende Vorsitzend­e, Kerstin Wullf-Woesten, Schriftfüh­rerin, Nadia Simon, Vorsitzend­e, und Chorleiter Guido Harzen vor dem Flügel im Proberaum des Jungen Konzertcho­rs Düsseldorf in der Katholisch­en Hochschulg­emeinde.
(v.l.) Martina Schermer, stellvertr­etende Vorsitzend­e, Kerstin Wullf-Woesten, Schriftfüh­rerin, Nadia Simon, Vorsitzend­e, und Chorleiter Guido Harzen vor dem Flügel im Proberaum des Jungen Konzertcho­rs Düsseldorf in der Katholisch­en Hochschulg­emeinde.

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