Rheinische Post

Unberechen­bare DEG

In den DEL-Spielen heute in Nürnberg und Sonntag (17 Uhr) gegen Mannheim sind die Eishockey-Profis Außenseite­r. Das Trainertea­m sieht die Düsseldorf­er jedoch auf einem guten Weg.

- VON BERND JOLITZ

Für Mike Pellegrims ist alles ganz normal. Dass die DEG, die er seit dem Ende der vergangene­n Eishockeys­aison trainiert, ihr AuftaktHei­mspiel gegen den vermeintli­chen Underdog Augsburg 2:4 verlor und anschließe­nd in Straubing souverän 6:3 gewann? Ganz normal. Obwohl die Straubinge­r zwei Tage zuvor beim hochgewett­eten ERC Ingolstadt 4:2 gewonnen hatten. Und dass Topfavorit München von eben jenen Ingolstädt­ern 4:0 verprügelt wurde? „Das ist in der Anfangspha­se eine Saison ganz normal“, wiederholt Pellegrims gebetsmühl­enartig. „Alle Spieler sind aufgeregt, weil es endlich wieder losgeht. Alle sind angespannt, dabei noch nicht eingespiel­t. Das gibt kuriose Ergebnisse.“

Der Belgier hätte sicher nichts dagegen, wenn die Serie der kuriosen Ergebnisse zumindest punktuell auch an diesem Wochenende Bestand hätte. Denn von der Papierform her ist die DEG zweimal Außenseite­r, sowohl heute Abend (19.30 Uhr) bei den Nürnberg Ice Tigers als auch am Sonntag zur ungewohnte­n Stunde (17 Uhr) im ISS Dome gegen die Adler Mannheim. Franken wie Kurpfälzer gehören – interessan­terweise neben Augsburg – zu den drei Teams der Deutschen Eishockey Liga, die am ersten Punktspiel­wochenende der Saison die optimale Ausbeute von sechs Punkten einfuhren.

Nach den Gegner befragt, antwortet Pellegrims gewohnt knurrig: „Wenn am Freitagabe­nd Nürnberg vorbei ist, beschäftig­e ich mich mit Mannheim. Nicht vorher.“Immerhin sagt er dann doch etwas zu den Ice Tigers. „Sie haben schon über Jahre hinweg eine der besten Reihen in der DEL“, betont der 49-Jährige. „Zur aktuellen Saison haben sie noch einige starke Leute dazugekauf­t, deshalb ist die Balance im Team besser als früher.“

Das würde der Coach auch seiner eigenen Mannschaft attestiere­n – wenn er denn öffentlich so tief in die Analyse einstiege, was er freilich scheut wie die Katze die Badewanne. Nur so viel lässt Pellegrims sich entlocken: „Insgesamt war die Mannschaft in den ersten beiden Spielen schon gut unterwegs. Gegen Augsburg sind wir viermal allein aufs Tor zugelaufen. Diese Chancen hätten wir nutzen müssen, dann wäre das Spiel anders ausgegange­n.“Wichtiger, so der Trainer, war ihm, was am Sonntag in Straubing passierte: „Da haben die Spieler eine gute Reaktion gezeigt, auch im mentalen Bereich.“

Zu den ungewöhnli­chen DEL-Ergebnisse­n des Wochenende­s passte bestens, dass sich die acht Treffer der DEG auf sieben verschiede­ne Torschütze­n verteilten – lediglich Kapitän Darryl Boyce traf doppelt. „Diese Ausgeglich­enheit ist ganz wichtig für eine Mannschaft wie uns“, erklärt Co-Trainer Tobias Abstreiter. „Wir sind dadurch schwerer auszurechn­en. Und die ersten Partien haben bereits gezeigt, dass unsere Verteidige­r viel offensive Stärke besitzen.“Am Wochenende ist jedoch eher die Defensive gefragt.

 ??  ?? Markenzeic­hen Teamgeist: (von links) Bernhard Ebner, Kapitän Darryl Boyce und Marcel Brandt feiern einen DEG-Treffer gegen Augsburg.
Markenzeic­hen Teamgeist: (von links) Bernhard Ebner, Kapitän Darryl Boyce und Marcel Brandt feiern einen DEG-Treffer gegen Augsburg.

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