Rheinische Post

Roh und vegan in Pempelfort

- VON TORSTEN THISSEN

PEMPELFORT Es sieht nicht so aus, aber das Leos in der Moltkestra­ße 110 wird sich ändern. Heute von 18 Uhr an feiern die neuen Betreiber schon einmal die kommenden Veränderun­gen, doch die Arbeit geht für Alf und Alexandra Skirde dann erst richtig los. Denn die Gastronome­n wagen einen Spagat: Zum einen wollen sie die Stammkunde­n halten, zum anderen aber auch neue Gäste gewinnen, und das in dem besonders anspruchsv­ollen Milieu der Veganer. Ob das passt, gleichzeit­ig Schnitzel und Steak und eine nicht nur vegane, sondern auch noch rohe Küche anzubieten?

Dafür steht zumindest Alexandra Skirde, die die Köche des Leos schulen wird. „Fachberate­rin für holistisch­e Gesundheit und holistisch­er Roh-Vegan Chef“nennt sie sich und das, was sie anbieten will, ist laut Skirde nicht nur gesund, sondern auch besonders lecker. Und in jedem Fall ist es in Düsseldorf einzigarti­g. „Bisher gibt es noch kein Restaurant, das auf diese Küche setzt“, sagt Alf Skirde, der mit der Übernahme des Leos seine Premiere als Geschäftsf­ührer in der Gastronomi­e feiert. Die Karte wird reduziert, es soll aber weiterhin Flammkuche­n, Schnitzel und Gambas geben. Große Veränderun­gen stehen aber dennoch in fünf bis sechs Wochen an. Dann soll der Gastraum renoviert werden, gemütliche­r soll es werden, hochwertig­er, die alte Bestuhlung kommt raus, ebenso der auch schon in die Jahre gekommene Boden. Dafür will Skirde noch einmal eine Woche schließen. Mit Ankündigun­g versteht sich. Heute jedenfalls soll die Neugierde der Pempelfort­er und der Vegan-Szene von Düsseldorf geweckt werden. Das Buffet für die Feier kostet pro Person zehn Euro, ein Gewinn soll nicht erwirtscha­ftet werden, falls etwas übrig bleibt, soll es der Düsseldorf­er Tafel zu gute kommen.

Ziel des neuen Leos ist zunächst einmal, allen Gästen einen schönen Abend zu bereiten, klar steht der Genuss im Vordergrun­d, und dennoch soll es irgendwann auf ein ganzheitli­ches Konzept hinauslauf­en, mit den Gästen sozusagen. So kommt das Fleisch für die Schnitzel etwa nicht vom Bio-Metzger. „Wenn die Gäste es aber wollen und auch bereit sind, mehr dafür zu zahlen, würden wir gerne Bio-Fleisch anbieten“, sagt Skirde. Es geht im neuen Leos nicht darum, Menschen auszuschli­eßen, sondern einzubezie­hen, das Restaurant soll die Stammgäste neugierig machen, etwa auf veganes Raw-Sushi mit Blumenkohl statt Reis, Mandelpüre­e und Tamari-Sojasoße, „Dazu passt hervorrage­nd ein PflaumenIn­gwer-Chili-Dip“, sagt Alexandra Skirde. Es soll außerdem Spaghetti aus Zucchini geben mit Pesto, Wirsing-Wraps und nicht zu vergessen die Süßspeisen – mit einer Creme aus Cashewnüss­en und Datteln, mit Blaubeeren, ohne industriel­len Zucker und dennoch herrlich süß, versichert Alexandra Skirde.

An der Bar soll es ein wenig edler als bisher zugehen, sagt ihr Mann. Ausgesucht­e Gins, Rums und Whiskeys, dazu Cocktails und natürlich eine überschaub­are aber ausgesucht­e Anzahl an Weinen. Daneben aber auch konvention­elle Softdrinks und Kaffee.

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Alexandra und Alf Skirde im „Leos“an der Moltkestra­ße 110 wagen den Spagat zwischen Veganern und Schnitzel-Liebhabern.

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