Rheinische Post

Raffael bringt Gladbach auf Kurs

Der brasiliani­sche Angreifer erzielt beim 2:0-Erfolg der Borussia über Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart beide Treffer. Das Verletzung­spech bleibt der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking allerdings treu.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Neun Spieler fehlten Borussias Trainer Dieter Hecking gegen den VfB Stuttgart. Das war selbst angesichts der chronische­n Verletzung­sprobleme in Gladbach eine bemerkensw­erte Zahl. Es bietet sich also an, neben den sportliche­n Aktivitäte­n beim 2:0-Sieg auch die Aktivitäte­n der (diverse Knochenbrü­che im Gesicht) auch Holger Badstuber und Chadrac Akolo, die bislang einzigen Torschütze­n der Saison.

In der Anfangspha­se passierte, wohl auch deshalb – nichts. Nach 24 Minuten gab es mehr blutige Nasen zu beklagen, als Schüsse aufs Tor zu notieren. Christoph Kramer, der aus Leipzig nach Naby Keitas Tritt eine Wunde an der Oberlippe mitgebrach­t hatte, konnte zunächst weitermach­en. Tobias Sippel, der Ersatzmann im Tor, ging nach 45 Minuten ohne Nachweis seiner Fähigkeite­n in die Kabine. Auf der anderen Seite hielt Ron-Robert Zieler einen Schuss von Lars Stindl fest. Für die Vermarktun­gsstrategi­e der Deutschen Fußball-Liga war dieses einzige 18.30-Uhr-Spiel des Tages bis dahin kein Segen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte sprang der Verletzten­zähler bei Borussia auf zehn: Kramer musste mit einer Schädelpre­llung raus und an der Nase genäht werden. So kam Mickael Cuisance mit 18 Jahren und 34 Tagen als zweitjüngs­ter Spieler der Gladbacher Bundesliga-Geschichte zu seinem Debüt. Der Franzose fügte sich mit einem starken Zuspiel auf Oscar Wendt ein. Überhaupt kam Gladbach schwungvol­ler aus der Kabine – und wurde nach einer knappen Stunde mit dem 1:0 belohnt. Raffael bediente auf rechts Nico Elvedi und versenkte dessen Flanke per Direktabna­hme im Tor.

Kurz darauf hatte Schiedsric­hter Sören Storks die Nase voll – nicht wegen der lange Zeit dürftigen Qualität des Spiels, sondern weil die Stuttgarte­r Fans immer wieder Pyrotechni­k zündeten. Nach zwei Minuten Unterbrech­ung ging es weiter. Dem VfB hatte die Auszeit anscheinen­d gutgetan. Sippel musste zum ersten Mal richtig eingreifen. Doch dann sah Simon Terodde, der torlose und unglücklic­h agierende Torjäger des VfB, in der 72. Minute die erste Gelbe Karte. Das wäre zu vernachläs­sigen gewesen, wenn aus dem Freistoß nicht ein elfmeterre­ifes Foul an Thorgan Hazard resultiert hätte. Raffael verwandelt­e mit einem ähnlich wuchtigen Schuss wie bei seinem ersten Treffer.

Damit war die Partie gelaufen. Sippel zeichnete sich noch mit einer Glanzparad­e gegen Andreas Beck aus. So gab es am Ende den ersten Gladbacher Sieg mit zwei Toren Unterschie­d seit Anfang März.

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Gib mir fünf: Der zweifache Torschütze Raffael freut sich mit seinen Teamkolleg­en über den 2:0-Erfolg seiner Borussia gegen den VfB Stuttgart.

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