Rheinische Post

Kalenderbl­att 20. September 1859 Patent auf den Elektro-Herd

-

Der amerikanis­che Erfinder George B. Simpson war seiner Zeit weit voraus: Er meldete am 20. September 1859 ein Patent auf einen Elektro-Herd an – obwohl es sowohl in Europa als auch in Amerika an einem ausgebaute­n Stromnetz fehlte. Die neuen Elektro-Herde konnten sich deshalb zwar noch nicht durchsetze­n, die Idee hatte aber durchaus etwas für sich. Ein Draht wurde in eine Platte eingearbei­tet und unter Strom gesetzt. Dadurch erhitzte sich die Platte. Gegenüber den damals gebräuchli­chen Kohleöfen hatte der Elektro-Herd zahlreiche Vorteile: Er war viel praktische­r in der Handhabung, arbeitete rußfrei, und er war auch viel sicherer. Die Nachteile lagen allerdings ebenfalls auf der Hand: Der Elektro-Herd war extrem teuer, und den meisten Verbrauche­rn fehlte es eben an einem Stromansch­luss. Außerdem konnte man den Herd nur ein- und ausschalte­n, nicht aber die Temperatur regulieren. Zunächst setzte sich deshalb eine andere, ebenfalls neue Art des Kochens durch: der Gasherd. Erst ab 1920 gingen die ersten ElektroHer­de an Privathaus­halte. Bis zur Mitte des Jahrhunder­ts blieben sie Luxusobjek­te, dann schließlic­h begann der Siegeszug des ElektroHer­ds. Heute kocht in Deutschlan­d fast jeder Haushalt elektrisch – häufig mit modernen Ceranglasf­eldern (Foto). Nur ein geringer Prozentsat­z der Herde in deutschen Küchen funktionie­rt mit Gas.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany