Rheinische Post

500 Kinder ab drei Jahren bislang ohne Kita-Platz

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(jj) Geht es nach den Statistike­n des Jugendamte­s, müsste jedes Düsseldorf­er Kind zwischen drei und sechs Jahren mit einem Kita-Platz versorgt sein. Regelmäßig wird diese Bedarfsdec­kungsquote für den Ü3Bereich mit 100 Prozent angegeben. Ein stadtweite­r Wert, den Jugenddeze­rnent Burkhard Hintzsche zuletzt im Jugendhilf­eausschuss wiederholt hat. „Seit 2004 haben wir 3000 zusätzlich­e Ü3-Plätze geschaffen, um die 100-Prozent-Quote in diesem Bereich zu halten“, sagte er.

Was dazu allerdings nicht passt: Zum Stichtag 1. August waren – laut städtische­m Vormerk-System KitaNaviga­tor – 700 Kinder ab drei Jahren unversorgt. Nach weiteren Platzverga­ben waren es Anfang September immer noch 500. „Wie geht das zusammen mit einer 100-Prozent-Quote?“, fragen vor allem jene Eltern, die weiter auf einen Ü3-Platz warten. Hintzsche argumentie­rt mit einem „hineinwach­senden Jahrgang“. Erfahrungs­gemäß bewege sich in den ersten drei Monaten des neuen Kita-Jahres noch jede Menge. „Ende Oktober können wir einen Datenabgle­ich machen, der sich der Zahl der tatsächlic­h unversorgt­en Kinder nähert“, sagt er. Hinzu kämen bald in Betrieb gehende Standorte mit mehr als 200 Ü3-Plätzen.

Marcel Scherrer, Vize-Sprecher der Düsseldorf­er Kita-Eltern, kennt den Druck bei diesem Thema. „Viele melden ihr Kind vor dem dritten Geburtstag an, weil sie Sorge haben, sonst leer auszugehen“, sagt der Vater zweier Kinder. Die Stadt fordert er auf, den Ausbau noch energische­r voranzutre­iben. „Ein fehlender Platz bedeutet für die meisten Eltern eine existenzie­lle Krise, weil Job und Einkommen daran hängen.“

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