Rheinische Post

Mutter Ey auf großer Fahrt

Neben der Kunstsamml­ung steht am Andreasqua­rtier ein Denkmal, das die Mutter der Künstler ehrt.

- VON UWE-JENS RUHNAU

OBERBILK/ALTSTADT In Düsseldorf steht seit gestern ein Mutter-EyDenkmal. Das ist einer Privatinit­iative zu verdanken, nicht der Stadt, die sich nicht eben großherzig anstellte. Die Kunstexper­ten aus der Verwaltung wollten keine Statue von Bert Gerresheim, weil es von ihm ja bereits einige bedeutende Arbeiten in der Landeshaup­tstadt gibt, unter anderem das Heine-Denkmal und das Stadterheb­ungsmonume­nt. „Dann suchen wir für das Mutter-Ey-Denkmal von Bert Gerresheim eben ein privates Grundstück“, sagte Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven und fand in Uwe Schmitz einen Unterstütz­er. Die Frankonia Eurobau als Investor des Andreasqua­rtiers legte eine hohe fünfstelli­ge Summe aus und stellte auch die Fläche an der Neubrückst­raße zur Verfügung. Mit im Paket sind das Mutter-Ey-Café und darüber Flächen für Ausstellun­gen von Schülern der Kunstakade­mie.

800 Kilogramm wiegt die 2,50 Meter hohe Statue, die am kommenden Montag im Beisein des Oberbürger­meisters enthüllt wird. „Ein Leichtgewi­cht“, sagte Transports­pezialist Jürgen Liethen von der Spedition Niesen aus Leverkusen. Zum Vergleich: Der Herkules von Markus Lüpertz wog gut 15 Tonnen und musste in zwei Teilen transporti­ert werden. Für Kunstgieße­r KarlHeinz Schmäke bedeutete die Mutter Ey viel Feinarbeit. Das Denkmal besteht aus 50 Teilen, „viele schlimmer war aber das Stadterheb­ungsmonume­nt mit 550 Teilen“.

Gerresheim hat viele der von Ey geförderte­n Künstler im Denkmal verewigt. Werke unter anderem von Max Ernst und Otto Dix sind dargestell­t, das Arbeitswer­kzeug von Bildhauern wie Jupp Rübsam. Gerresheim hat der Ey ihren geliebten spanischen Kamm ins Haar gesteckt. So hat er sie selbst als 13-Jähriger in der Galerie an der Flinger Straße kennengele­rnt. „Sie war 83 und sah aus wie ein zerzaustes Monument.“

 ??  ?? Vorsichtig wurde die Figur auf einer Palette mit einem Gabelstapl­er aus der Halle der Kunstgieße­rei Schmäke gefahren.
Vorsichtig wurde die Figur auf einer Palette mit einem Gabelstapl­er aus der Halle der Kunstgieße­rei Schmäke gefahren.
 ??  ?? Bert Gerresheim zeigt auf das Ei der Mutter Ey. Auf dem Tisch liegt das Telegramm von Max Ernst: „Großes Ei wir loben Dich...“
Bert Gerresheim zeigt auf das Ei der Mutter Ey. Auf dem Tisch liegt das Telegramm von Max Ernst: „Großes Ei wir loben Dich...“
 ??  ?? Jürgen Liethen von der Fachspedit­ion Niesen hob Mutter Ey mit einem Kran auf den Lkw.
Jürgen Liethen von der Fachspedit­ion Niesen hob Mutter Ey mit einem Kran auf den Lkw.
 ??  ?? Mehrfach mussten die Bohrlöcher zur Verankerun­g im Boden nachgearbe­itet werden, bevor Mutter Ey an ihren Platz schwebte.
Mehrfach mussten die Bohrlöcher zur Verankerun­g im Boden nachgearbe­itet werden, bevor Mutter Ey an ihren Platz schwebte.
 ??  ?? Nach der Platzierun­g entfernten die Kunsttrans­porteure Schutztuch und Tragegurte. Rechts wird das Mutter-Ey-Café eröffnen.
Nach der Platzierun­g entfernten die Kunsttrans­porteure Schutztuch und Tragegurte. Rechts wird das Mutter-Ey-Café eröffnen.
 ??  ?? „Das Ei wird golden“, sagt Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven und ist sicher, einen neuen Glücksbrin­ger gefunden zu haben – ei ei ei!
„Das Ei wird golden“, sagt Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven und ist sicher, einen neuen Glücksbrin­ger gefunden zu haben – ei ei ei!
 ??  ?? Von der Gießerei in Oberbilk ging es mit der gut festgezurr­ten Figur zur Siegburger Straße.
Von der Gießerei in Oberbilk ging es mit der gut festgezurr­ten Figur zur Siegburger Straße.
 ??  ?? Nach der Fahrt durch den Rheinufert­unnel gab es an der Kunstakade­mie einen Zwischenst­opp.
Nach der Fahrt durch den Rheinufert­unnel gab es an der Kunstakade­mie einen Zwischenst­opp.
 ??  ?? Ankunft an der Neubrückst­raße gegenüber von K 20. Rückwärts geht es auf den Mutter-Ey-Platz.
Ankunft an der Neubrückst­raße gegenüber von K 20. Rückwärts geht es auf den Mutter-Ey-Platz.
 ??  ?? Innen hohl – und dennoch ist die Bronze-Skulptur 800 Kilogramm schwer.
Innen hohl – und dennoch ist die Bronze-Skulptur 800 Kilogramm schwer.

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