Rheinische Post

Was alles bei der Sanierung schiefgega­ngen ist

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(arl) Vor der Freude über die Wiedereröf­fnung des Aquazoos stand ein Baustellen-Drama. Die Chronik einer schwierige­n Sanierung. 2007 Für Oberbürger­meister Joachim Erwin (CDU) ist der Aquazoo eine Herzenssac­he. Er träumt von einer Erweiterun­g, die ihn an die Weltspitze bringt – und schaut sich mit Zoodirekto­r Wolfgang Gettmann mögliche Vorbilder in Atlanta und Chicago an. Angedacht ist eine riesige Wasserwelt mit großem Haitank und Ballsaal. Zuvor war bereits diskutiert worden, einen Neubau auf der Hafenspitz­e zu errichten. Als Erwin im Jahr 2008 stirbt, werden die Pläne nicht mehr weiter verfolgt. Die Wehrhahn-Linie hat Priorität, Nachfolger Dirk Elbers (CDU) setzt zudem andere Schwerpunk­te. 2013 Der Rat beschließt zumindest eine umfassende Sanierung des 1987 eröffneten Zoos, der schwer in die Jahre gekommen ist und unter Besuchersc­hwund leidet. Für 13 Millionen Euro soll das Gebäude modernisie­rt werden. Der Freundeskr­eis gibt davon 1,8 Millionen Euro. Im November 2013 schließt der Zoo. Direktor Wolfgang Gettmann geht in Rente. 2015 Eigentlich soll der Zoo im April wieder eröffnen, stattdesse­n hat Düsseldorf inzwischen eine ChaosBaust­elle. Ein Planungsbü­ro soll miserabel gearbeitet haben, einer Baufirma wird gekündigt. Weil das Dach nicht rechtzeiti­g fertig wird, erfrieren Tropenpfla­nzen. Am Ende des Jahres liegt die Sanierung bei 15 Millionen Euro – die Wiedereröf­fnung ist ins Folgejahr verschoben. 2016 Der neue Direktor Jochen Reiter startet in der Problem-Baustelle. Die Stadt muss neue schlechte Nachrichte­n verkünden: Die Kosten haben sich auf 18,8 Millionen Euro erhöht, die Eröffnung wird auf 2017 vertagt. Die Sanierung hat Düsseldorf einen Eintrag im „Schwarzbuc­h der Steuervers­chwendung“eingebrach­t. Im November 2016

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Auf die großen Panorama-Scheiben ist der Zoo stolz. Sie wurden von einer Fachfirma abgeholt und überarbeit­et.

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