In Jubelstimmung war nur die FDP
Die Liberalen holten in der Landeshauptstadt fast elf Prozent. Bei CDU und SPD war die Enttäuschung über die hohen Verluste groß. Die CDU holt beide Direktwahlkreise, SPD-Chef Andreas Rimkus musste lange zittern.
Normalerweise gibt es an einem Wahlabend bei einer der beiden großen Volksparteien Jubel. Dazu kam es gestern Abend im Rathaus nicht. Betretene Mienen bestimmten bei CDU und SPD das Bild, als im Fernsehen die ersten Prognosen bekanntgegeben wurden. „Die Groko hat zweistellig Prozentpunkte verloren“, sagte SPD-Fraktionschef Markus Raub. Er war wie SPD-Parteichef Andreas Rimkus umgehend froh, dass seine Partei keine große Koalition mehr will. „Es ist gut, wenn wir jetzt die Opposition bestimmen und nicht die braune AfD.“Die CDU war beim Zweitstimmenergebnis zwar nahezu so gut wie bei der letzten Wahl, aber zufrieden gab sich Parteichef Thomas Jarzombek nicht. „Wir haben in den letzten Wochen zu viel über die Themen der AfD geredet.“
Jarzombek selbst konnte sich jedoch ebenso freuen wie seine Parteifreundin Sylvia Pantel: Beide schafften den Sieg im Kampf um die
Die CDU kam bei den Zweitstimmen auf 37,1 Prozent (2013 waren es 28,8 %), die SPD auf 26,6 Porzent (28,2 %). Bei den Grünen herrschte verhaltene Freude: Knapp 8,3 Prozent bei den Zweitstimmen gegenüber 9,6 Prozent waren ein hinnehmbares Ergebnis, manche hatten mit stärkeren Verlusten gerechnet. Die AfD erreichte vor vier Jahren „nur“4,2 Prozent und kam jetzt auf 7,4 Prozent..
Jubelstimmung wollte trotz Regierungsauftrag bei der CDU im Rathaus nicht aufkommen. Sehr gerne hätte man nach dem Ergebnis bei der Landtagswahl auch jetzt in Berlin eine schwarz-gelbe Koalition gebildet. „Jetzt sieht es seht nach Jamaica aus“, sagte Düsseldorfs CDUChef Thomas Jarzombek.
Eine Sondierung einer Großen Koalition fiel dann gleich unter den Tisch.
Eine Wahlpanne gab es im südlichen Wahlkreis. In Garath wurden zwischen 8 und 11 Uhr Wahlzettel aus dem nördlichen Wahlkreis ausgegeben. Die Stadt teilte mit, dass 238 falsche Stimmzettel ausgegeben wurden.
Für das Ergebnis bedeutet das: Die auf den Wahlzetteln abgegeben Zweitstimmen sind gültig und fließen in die Werte für die Parteien ein. Die Erststimmen aber sind ungültig, was einen Ausschlag gegeben hätte, wenn der Abstand zwischen Sylvia pantel (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) wenige 100 Stimmen ausgemacht hätte. Dies war dann jedoch nicht der Fall .
Die Wahlbeteiligung 70 Prozent.
Es gab einen Anstieg bei den Briefwählern. Die Zahl der Anträge stieg um rund 20.000 auf den Rekordwert von 111.300. lag bei (ujr) Aufregung bei der Interessengemeinschaft Königsallee: Am Corneliusplatz hat die Stadtverwaltung eine der modernen Bankanlagen aufgebaut und im Boden verankert, wie sie rund um den Kö-Bogen stehen. Platziert werden sollen dort gusseiserne Modelle im klassischen Stil. „Die neue Bank passt gar nicht“, sagt IG-Kö-Chef Peter Wienen. Die Anlieger schickten einen Brandbrief an die Stadtspitze. Baudezernentin Cornelia Zuschke gab am Wochenende Entwarnung. „Diese Bank wird dort nur zwischengelagert.“