Rheinische Post

Sahra Wagenknech­t (Die Linke)

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Es war klar: Sollte die Linke in den Bundestag einziehen (und danach sah es im Gegensatz zur Landtagswa­hl in den Umfragen immer aus), würde auch Sahra Wagenknech­t mit dem Listenplat­z 1 wieder ein Mandat erhalten. Die 48-Jährige ist seit Jahren eine der zentralen Figuren der Partei. Wer die Linke wählt, wählt Wagenknech­t. Dass sie, die in Berlin und im Saarland lebt, ausgerechn­et ihren Wahlkreis in Düsseldorf hat, ist ein kurioser Fakt in ihrem Lebenslauf: Nachdem sie 1998 erstmals in Dortmund (damals noch für die Vorgängerp­artei PDS) für den Bundestag kandidiert hatte, wechselte sie 2009 nach Düsseldorf und zog seither über die Landeslist­e ein.

Ihre erneute Kandidatur im Süden der Stadt begründete sie damit, dass sich in Düsseldorf die von ihrer Partei häufig kritisiert­e Spaltung der Gesellscha­ft zwischen Arm und Reich besonders zeige. Düsseldorf, das sei die „Stadt der Millionäre, wo Rentner und Normalverd­iener sich ein Leben nicht leisten können“, sagte sie vergangene­s Jahr. Viel im Wahlkreis unterwegs ist Wagenknech­t indes nicht: Im Wahlkampf besuchte sie nur einmal Düsseldorf, um bei einer Veranstalt­ung zu sprechen. Die Partei stört das wenig, im Gegenteil: Man ist stolz, eine so prominente Politikeri­n in Düsseldorf aufstellen zu können. Dass sie über die Sozialpoli­tik der Stadt durchaus informiert ist, bewies Wagenknech­t jüngst bei der TV-Abschlussr­unde der Spitzenkan­didaten in ARD und ZDF, als es um Kita-Beiträge ging und sie dabei ausführte, dass es diese in Düsseldorf nicht gebe. lai

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