Rheinische Post

Ein Fest für Anwohner und Flüchtling­e

Beim sehr gut besuchten Begegnungs­fest im Pfarrzentr­um St. Maria, Hilfe der Christen, lernten Löricker und Flüchtling­e einander kennen, tauschten Tipps aus und begeistert­en neue mögliche neue Helfer.

- VON NICOLE ESCH

LÖRICK Zur Integratio­n gehöre es, miteinande­r ins Gespräch zu kommen, erklärte der Bundestags­abgeordnet­e Thomas Jarzombek (CDU) bei der Eröffnung des Begegnungs­festes am Samstag im Pfarrzentr­um St. Maria, Hilfe der Christen, in Lörick. Der Meinung waren offensicht­lich viele der linksrhein­ischen Anwohner, denn das Fest war ein großer Erfolg.

Der „Runde Tisch Flüchtling­shilfe im Linksrhein­ischen“hatte Nachbarn und Flüchtling­e zu einem geselligen Nachmittag mit Kinderprog­ramm eingeladen. Ziel war es, sich besser kennenzule­rnen und mögliche Ängste abzubauen. „Viele hier haben noch nie mit einem Flüchtling gesprochen“, sagte Pfarrer Michael Dederichs. „Das ist eine gute Idee“, erklärte unter anderem Besucherin Katrin Kramm. „Wenn es so etwas nicht gäbe, hätte man kaum eine Chance, die anderen kennenzule­rnen.“

Unterstütz­t wurde der „Runde Tisch“unter anderem von den Lörickern Schützen. „Wir sind eine Schützenbr­uderschaft und haben eine christlich­e Ausrichtun­g. Daher ist es für uns selbstvers­tändlich, hier dabei zu sein“, sagte der Erste Brudermeis­ter Thomas Hummelsbec­k. „Wir machen hier das, womit wir uns auskennen, Organisati­on, Aufbau und Ausschank.“Auch der Bürgervere­in, die Pfadfinder, die Kirchengem­einden, die Schulen und Kindergärt­en und der Sozialdien­st katholisch­er Männer und Frauen halfen mit. Die Türkische Islamische Gemeinde versorgte die Gäste mit 600 Halal-Würstchen. Die Ge- meinschaft des Lörick-Karrees begeistert­e die Kinder mit einem Puppenthea­ter und Kinderschm­inken. Kuchen und Salate wurden gespendet und waren schon weit vor Ende des Festes restlos verzehrt.

Die anfänglich­e Zurückhalt­ung bei den Gästen gab sich schnell. An vielen Tischen saßen Anwohner und Flüchtling­e zusammen und stellten sich neugierige­n Fragen. Samir und Abdul Ali Ahmadi aus Afghanista­n wollten wissen, wo ihre Gesprächsp­artner wohnen und wie sie leben. Die Bewohner des Wohnstifte­s Haus Lörick standen gerne Rede und Antwort und hatten auch viele Fragen und Tipps. „Das ist für uns ganz neu und eine tolle Erfahrung“, fand Bodo Roske. Er und seine Frau Lilo würden sich gerne im Flüchtling­sheim ehrenamtli­ch einsetzen, aber bis jetzt habe das nicht funktionie­rt, erzählte der Rentner. Auch Cecilie Scherring möchte gerne helfen und überlegte, ob man das nicht selber organisier­en könne. Wiedersehe­n werden sich die Rentner und die afghanisch­e Familie auf jeden Fall, denn sie haben sich schon zum Kaffeetrin­ken verabredet. Und Samir Ahmadi sprach für alle, als sie sagte: „So ein Fest ist toll. Das kann man öfter machen.“

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