Rheinische Post

Baden, Bürsten, Möbelkauf

Svenja Stefanidou hat an der Herzogstra­ße den Salon „Bunter Hund“eröffnet, in dem sie auch Hundemöbel anbietet.

- VON MARC INGEL

FRIEDRICHS­TADT Svenja Stefanidou hat lange als Designerin und Innenarchi­tektin gearbeitet. „Doch irgendwie hatte ich Sehnsucht nach einer Veränderun­g, wollte mich selbststän­dig machen“, sagt sie. Die Richtung war klar, „denn ich liebe Hunde, eigentlich Tiere überhaupt, so lange ich denken kann“. Ein Besuch beim Tierarzt mit Mischling Monty an der Herzogstra­ße erleichter­te diese Entscheidu­ng dann: „Direkt nebenan stand ein Ladenlokal leer.“Dort einen Hundesalon eröffnen, der außer Pflege auch Accessoire­s und vor allem ihre selbst kreierte Möbellinie mit hochwertig­en Napfbars aus Massivholz anbietet, und das alles noch in unmittelba­rer Nähe eines Tierarztes – das war’s.

Der Name des Ladens war schnell gefunden: „Bunter Hund“, hat Stefanidou doch mit Mischling Monty (Toy Shepherd und Chihuahua) einen treuen Begleiter an ihrer Seite, der nicht nur ziemlich quirlig, sondern auch lustig gefleckt ist. Inzwischen hat der Rüde mit Nina, einer Mischlings­hündin aus Rumänien, eine Spielkamer­adin bekommen. „Wir bilden das Team von Bunter Hund“, sagt Svenja Stefanidou, die Praktika in Hundesalon­s absolviert­e und sich auch als Hundefrise­urin ausbilden ließ. Seit Anfang des Monats hat sie geöffnet, bietet Scheren und Bürsten, Trimmen und Entfil- zen, Baden, Pfotenpfle­ge und Zahnsteine­ntfernung (mit Ultraschal­l, ohne Vibratione­n) an. Trimmtisch und auch die Badewanne im fast schon klinisch reinen Hinterzimm­er sind höhenverst­ellbar, so dass die Hunde sich selbststän­dig zu helfen wissen und Stefanidou sie nicht heben muss. Für die Fellpflege ste- hen Teebaum- oder Jojobaöl und Conditione­r parat. Ein bisschen ist sie auch Tiermedizi­nerin, weiß Rat bei Ohren- oder Augenentzü­ndungen, kann ansonsten aber immer auf die Tierärztin nebenan verweisen, die wiederum auch ihre Flyer auslegt. Das nennt man neudeutsch eine Win-win-Situation.

Was den Salon aber vor allem von anderen ihrer Art abhebt, ist die angebotene Möbellinie. Svenja Stefanidou entwirft vorzugswei­se Napfbars aus Massivholz. In fünf Größen aus Eiche, Esche oder amerikanis­chem Nussbaum, sie lässt ihre Entwürfe von hiesigen Schreinern anfertigen. Das sind dann richtige Hingucker, Unikate noch dazu, denn keiner der Holzklötze gleicht dem anderen. Dafür müssen Hundeliebh­aber mit Stil dann aber auch zwischen 50 und 300 Euro hinblätter­n. Jedenfalls will Svenja Stefanidou ihr neues Berufslebe­n an der Seite von Monty und Nina hochmotivi­ert angehen. Mit den Parkplätze­n sei es an der Herzogstra­ße zwar etwas schwierig, „aber im Hinterhof dürfen die Kunden zumindest kurz zum Be- oder Entladen halten“. Das sollte ausreichen, um aus dem kleinen, aber leider wieder verdreckte­n oder gar verfilzten Liebling einen neuen Hund zu zaubern, der sein Wasser dann womöglich bald aus dem Designerna­pf schlabbert.

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Immer das Frauchen im Blick: Monty (oben) und Nina sind die ständigen Begleiter von Svenja Stefanidou im neuen Salon „Bunter Hund“an der Herzogstra­ße.

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