Rheinische Post

Frittenwer­k hat jetzt schon sechs Filialen

Das Düsseldorf­er Imbiss-Unternehme­n ist zu einer kleinen Kette geworden und will weiter wachsen.

- VON JULIA BRABECK

Das Düsseldorf­er Unternehme­n Frittenwer­k befindet sich auf Erfolgskur­s. Ende des Jahres wird die Gastronomi­ekette an der Schadowstr­aße ihre zweite Filiale in Düsseldorf und damit ihre insgesamt sechste Filiale eröffnen. Als im Dezember 2014 im unscheinba­ren Bilker S-Bahnhof das erste Frittenwer­k seinen Betrieb aufnahm, war Expansion noch gar nicht das Ziel der jungen Unternehme­r. „Wir wollten eigentlich nur die coolste Imbissbude, die man sich vorstellen kann, ins Leben rufen“, sagt Geschäftsf­ührer Matheo Skendo, der mit Mey Nguyen das Konzept entwickelt hat.

Skendo betreibt eigentlich zusammen mit Bruder Keydi eine Werbeagent­ur. „Wir betreuen dabei viele Kunden aus der Gastronomi­e, deshalb ist mir das Metier nicht fremd.“Was aber noch wichtiger sein dürfte, ist, dass er mit dem Imbissgesc­häft groß geworden ist. Seine Eltern haben viele Jahre den „Meister Imbiss“in Reisholz geführt, sind aber inzwischen zum Frittenwer­k gewechselt. „Unser Ziel war es, das Gute eines Imbiss wie schnelles, deftiges und günstiges Essen beizubehal­ten, aber mit zeitgemäße­n Faktoren wie einer Wohlfühlat­mosphäre, Nachhaltig­keit und Umweltfreu­ndlichkeit zu kombiniere­n“, sagt Nguyen.

Serviert werden die Speisen in biologisch abbaubaren Schalen. Die Trinkhalme werden aus Maisstärke, das Besteck aus Holz hergestell­t. Die frischen Zutaten stammen nach Möglichkei­t von regionalen Zulieferer­n. Die Einrichtun­g wird mit Na- turmateria­lien gestaltet. „Auf Kunststoff verzichten wir möglichst“, sagt Skendo. Die Filialen sind alle unterschie­dlich gestaltet, gemeinsam ist ihnen aber das viele Grün. Das Frittenwer­k in Bilk etwa hat ein begrüntes Dach, viele Topfpflanz­en stehen auf den Fensterbän­ken. In Essen ist eine ganze Wand mit Moos gestaltet. Die Spezialitä­t der Gastrokett­e sind ungewöhnli­che Frittenkre­ationen, die ihr Vorbild beim kanadische­n Na- tionalgeri­cht „Poutine“haben, was so viel wie Sauerei heißt. So werden die Kartoffels­täbchen mit würziger Bratensauc­e und Mozzarella oder mit Pulled Pork und Krautsalat angeboten. 2014 konnten sich die Unternehme­r über die Nominierun­g zu den Top 6 der innovativs­ten Gastronomi­ekonzepte, dem „Leaders Club Award“freuen. Auch bei den Kunden kam das Konzept bestens an. „Wir hatten viele Gäste, die extra aus anderen Städten anreisten, nur um bei uns zu essen. Die fragten, wann wir denn auch in anderen Orten zu finden seien“, sagt Skendo.

So kam es 2016 zu Neueröffnu­ngen in Köln und Aachen, 2017 in Frankfurt, in den nächsten Wochen in Essen und bald auch an der Schadowstr­aße. 20 neue Arbeitsplä­tze werden pro Filiale geschaffen. Zudem wird im Frittenwer­k auch ausgebilde­t. Zwei Studenten eines dualen Studiengan­ges arbeiten in Bilk. „Für das nächste Jahr haben wir noch nichts geplant. Aber wir sind für alles offen und es kann ja sein, dass wir ein geeignetes Objekt angeboten bekommen“, sagt Nguyen. Die Standorte würden aber immer genau geprüft werden. „Manchmal können nur einige Meter entscheide­nd für den Erfolg sein“, sagt Skendo. Wichtig sei eine hohe Frequenz an Passanten. „Nur mit vielen Gästen am Tag können wir unsere niedrigen Preise, die zu einem Imbiss passen sollen, halten.“

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Frittenwer­k-Mitarbeite­r Martin Augustin (links) und Christian Babo in der Bilker Filiale.

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