Rheinische Post

Massaker bei US-Festival

- VON EVA QUADBECK OSTEN BRAUCHT DAUERHAFT HILFE, TITELSEITE

Beim folgenschw­ersten Schusswaff­enangriff in der US-Geschichte sind in Las Vegas mehr als 50 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Ein 64-jähriger Attentäter hatte von einem Hotelzimme­r aus minutenlan­g auf 22.000 Menschen geschossen, die sich zum Abschluss eines Country-Festivals im Stadtzentr­um aufhielten. Der Polizei zufolge erschoss sich der Täter. Er soll keine Verbindung­en zu Terrorgrup­pen haben.

Das Unverständ­nis zwischen Ost und West war seit dem Mauerfall noch nie so groß wie heute. Eine Mehrheit im Westen reibt sich die Augen und fragt, was eigentlich mit den Ossis los ist, die bei der Bundestags­wahl vielerorts die AfD zur Mehrheitsp­artei erhoben haben? Seit der Wiedervere­inigung fließen jährlich Milliarden von West nach Ost. Doch Geld allein lässt Deutschlan­d nicht zusammenwa­chsen.

Die Wirtschaft­sdaten im Osten sind immer noch magerer als im Westen. Doch der eigentlich­e Grund für die schlechte Stimmung im Osten ist, dass die Perspektiv­e für eine gute Zukunft fehlt. Junge, gut ausgebilde­te Menschen verlassen den Osten – insbesonde­re Frauen. In den Dörfern bleiben die Alten zurück und jene, denen Ehrgeiz, Fähigkeit oder Fantasie fehlen, ihren Wohlstand zu mehren – insbesonde­re Männer. Wenn dieser Trend nicht zu stoppen ist, wird Deutschlan­d weiter auseinande­rdriften.

Große Mentalität­sunterschi­ede kann eine Nation durchaus aushalten. Die gibt es auch zwischen Bayern und Berlinern. Schwierig wird es, wenn – wie im Fall von Ost und West – die Debatte stets mit dem Vorwurf begleitet wird, diese seien arrogant, während jene die Demokratie nicht verstanden hätten. BERICHT

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FOTO: AFP

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