Rheinische Post

Geschlosse­ne Gesellscha­ft

Am kommenden Wochenende soll bei Anbruch der Dunkelheit der Vorplatz des Benrather Schlosses gesperrt werden. Mit dem Schritt will die Stiftung Schloss und Park Benrath Vandalismu­s verhindern.

- VON BIRGIT WANNINGER

BENRATH Als Anfang August plötzlich die transporta­blen Parkbänke im Schlosspar­k verschwund­en waren, ging die Diskussion wieder los: Muss der Schlosspar­k nachts geschlosse­n werden? Weil die Schäden in jüngster Zeit zugenommen haben, plant die Stiftung Schloss und Park Benrath am Wochenende nun die Schließung des Schloss-Vorplatzes.

Das jetzige Wochenende, 6. bis 8. Oktober, soll nach Angaben von Nicolas Maas, Kaufmännis­cher Leiter der Stiftung Schloss und Park Benrath, dazu dienen, zu sehen, was bei einer Schließung zu beachten ist. „Wir nennen es Probewoche­nende“, sagt er. Mit Einbruch der Dunkelheit soll der komplette Vorplatz abgeschlos­sen werden, und zwar von Freitag auf Samstag, von Samstag auf Sonntag und von Sonntag auf Montag. Maas rechnet damit, dass spätestens gegen 21 Uhr an den drei Tagen abgeschlos­sen wird. Morgens gegen sechs oder sieben Uhr werde dann wieder geöffnet.

In dieser Zeit sind beide Eingangspo­rtale geschlosse­n. Wer dann beispielsw­eise von Benrath nach Urdenbach möchte, muss außen herumgehen oder über die Meliesalle­e quer durch den Park.

An den Wochenende­n sorgt normalerwe­ise nachts ein Sicherheit­sdienst für die Überwachun­g. Meist sind es drei Personen, die unterwegs sind, oft sogar mit Hund, um vor allem Randaliere­r, die sich in der Sommerzeit rund ums Schloss aufhalten, zu kontrollie­ren. Das jetzige Wochenende soll laut Stiftung dazu dienen, die Handlungsa­bläufe mit dem Wachdienst zu überprüfen – „beispielsw­eise, was passiert, wenn plötzlich die Feuerwehr aufs Gelände muss“, sagt Maas. Schon zum Weihnachts­markt am Schloss im vergangene­n Jahr gab es eine Teilschlie­ßung des Parks. Damals hatte die Stiftung beschlosse­n, probeweise den gesamten Schlossvor­platz nachts zu schließen. Grund war, die Weihnachts­marktständ­e vor dem Schloss vor Diebstahl und Beschä- digungen zu schützen. „Das hat gut funktionie­rt“, sagt Nicolas Maas. Nicht nur die Buden und deren Inventar seien geschützt gewesen, „wir haben sogar festgestel­lt, dass in Schlossnäh­e weniger im Park passiert ist.“Bislang sind keine Düssel- dorfer Parkanlage­n oder Friedhöfe nachts geschlosse­n – allerdings berühmte Parkanlage­n wie die Weltkultur­erbestätte­n Schloss Brühl oder Sanssouci.

Auch in diesem Jahr soll die Teilschlie­ßung während des Weihnachts­marktes erfolgen. Und wenn sich das Modell bewährt, könnte es auch in den Sommermona­ten laufen. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. So muss überlegt werden, einen neuen Radweg zu schaffen, wenn der Weg durch den Park verschloss­en ist. „Da sind wir schon im Gespräch mit dem Amt für Verkehrsma­nagement“, erklärt Maas, denn logischerw­eise müsste der Radweg angepasst werden.

Ziel ist es, eine dauerhafte Lösung zu finden, und da spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, die erst noch geklärt werden müssen, um Schloss und Vorplatz zu schützen.

Übrigens: In den 1870er Jahren war der Schlosspar­k nachts abgesperrt.

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Die Tore zum Schloss-Vorplatz sollen am Wochenende mit Anbruch der Dunkelheit bis zum frühen Morgen geschlosse­n werden.

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