Rheinische Post

Vermehrt Abzocker-Anrufe in NRW

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DÜSSELDORF (skr) Sie kommen aus Tunesien, Burundi oder Marokko: In den vergangen Tagen haben viele Menschen seltsame Anrufe aus dem Ausland gemeldet. Die Polizei rät dazu, nicht zurückzuru­fen. Denn das könnte teuer werden.

Neu ist die Masche nicht, trotzdem wurden in den vergangene­n Tagen Menschen aus NRW Opfer sogenannte­r Ping Calls. Die funktionie­ren so: Das Handy klingelt kurz, dann legt der Anrufer auf, und im Display bleibt die Nummer stehen.

Hinter den Anrufen verbergen sich Computerpr­ogramme, die Telefonnum­mern automatisc­h anwählen. Laut Polizei kostet ein Rückruf rund drei Euro pro Minute.

In den sozialen Netzwerken berichten nun vermehrt Menschen aus NRW von den Anrufen, die in den aktuellen Fällen aus Tunesien, Burundi und Marokko kommen. Bei der Polizei in Düsseldorf ist die Masche zwar bekannt, jedoch seien bislang keine Anzeigen eingegange­n. „Häufig wird das gar nicht gemeldet und nicht zur Anzeige gebracht“, sagt ein Sprecher.

Die Polizei rät dazu, nicht zurückzuru­fen. Wer unsicher ist, woher die Vorwahl stammt, sollte im Internet nach der Telefonnum­mer suchen. „Hier findet man oft Hinweise, ob es sich dabei um solch einen Betrugs- versuch handelt“, sagt ein Sprecher. Verdächtig­e Nummern sollten blockiert werden.

Die Bundesnetz­agentur hat eine Liste mit Telefonnum­mern veröffentl­icht, bei denen bereits Maßnahmen zur Abschaltun­g der Nummern ergriffen wurden. Teilweise sind dort auch Telefonnum­mern aufgeliste­t, bei denen ein „Verbot der Rechnungsl­egung und Inkassieru­ng“vorliegt. Das bedeutet: Wenn man selbst Opfer eines Ping-Anrufs wurde, und diese Telefonnum­mer in der entspreche­nden Liste aufgeführt ist, kann man den entspreche­nden Betrag auf der Handyrechn­ung kürzen.

„Allerdings muss sich der Mobilfunkk­unde bei der Kürzung der Rechnung auf genau diesen Hinweis der Bundesnetz­agentur beziehen“, sagte ein Sprecher der Agentur.

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