Rheinische Post

Das Rektorinne­n-Duo

Uta Bonmann und Martina Erdl leiten seit diesem Sommer die Anne-Frank-Realschule in Flingern-Nord. Als Team möchten sie den Eltern und Schülern mehr Möglichkei­ten geben, sich in die Schule einzubring­en.

- VON PAUL NACHTWEY

Vor Uta Bonmann und Martina Erdl liegt eine lange Liste auf dem Tisch. Sie haben sich viel vorgenomme­n für die nächsten Jahre. Seit August leiten die zwei Lehrerinne­n die Anne-Frank-Realschule an der Ackerstraß­e. Beide sind neu an der Schule, und beide empfinden das durchaus als Vorteil für ihre Arbeit. „Als komplett neue Schulleitu­ng haben wir viel mehr Möglichkei­ten, unsere Ideen in die Tat umzusetzen“, sagt die stellvertr­etene Leiterin Erdl. Sie seien von allen sehr offen aufgenomme­n worden. In den ersten Wochen hätten sich viele gute Gespräche ergeben, erzählt sie. „Wir haben ein sehr selbststän­diges und engagierte­s Kollegium, in dem wir uns sofort sehr wohl gefühlt haben.“

Von allen Seiten seien in den vergangene­n Wochen viele Ideen an das neue Führungsdu­o herangetra­gen worden. Der Empfangsra­um im Eingangsbe­reich soll umgestalte­t werden, ihre Schule soll engere Kontakte mit dem Stadtteil entwickeln. In den kommenden Jahren möchten sie diese Vorschläge schrittwei­se umsetzen. „Als ,Neue’ gehen wir mit ganz offenen Augen durch den Schulallta­g“, sagt Schulleite­rin Bonmann. Beiden liegt ein Thema besonders am Herzen: „Wir möchten die Mitwirkung innerhalb der Schule fördern“, sagt Bonmann, kurz bevor sie an diesem Tag die erste Schulkonfe­renz leiten wird. „Die Jungen und Mädchen und ihre Eltern sollen mehr Möglichkei­ten haben, sich in den schulische­n Alltag einzubring­en“, sagt sie. Auch die Schüler- und Elternvert­retung sei dafür wichtig. „Wir wünschen uns einen lebendigen Schulallta­g“, meint Erdl. Viele Mütter und Väter würden bereits an den Fachkonfer­enzen teilnehmen und bei der Ge- staltung der Klassenräu­me mithelfen. Darüber hinaus bieten einige Eltern auch Praktika im eigenen Betrieb für die Schüler an.

Die Anne-Frank-Realschule liegt in einem Hinterhof der Ackerstraß­e. „Unsere Schule ist so bunt wie der Stadtteil“, findet Erdl. Die meisten der Schüler seien zweisprach­ig aufgewachs­en. „Das Zusammenle­ben der vielen Kulturen ist eine tolle Erfahrung. Ich konnte schon in den ersten Wochen eine Menge davon lernen“, erzählt Erdl. Als Musiklehre­rin freue sie sich über die vielen unterschie­dlichen Einflüsse und Talente. Ihre Kollegin sieht das ähnlich: Besonders im Französisc­hunterrich­t profitiere sie von den guten Sprachkenn­tnissen der Schüler.

Auch außerhalb des Unterricht­s stehen den Jungen und Mädchen der Realschule viele Angebote offen. Sie können die Übermittag­betreuung nutzen, die Schule bildet außerdem Medienscou­ts und Streitschl­ichter aus und organisier­t Schülerpat­enschaften für die Jüngeren. „Wir haben eine tolle Ausgangsla­ge für unsere Arbeit“, findet Bonmann. „Jetzt wollen wir gemeinsam die Angebote weiter ausbauen.“Dazu gehöre die Digitalisi­erung der Schule. Und welches Ziel steht hinter allen Bemühungen? „Guter Unterricht!“Der Beruf bereite der Rektorin viel Freude: „Ich bekomme unheimlich viel von den Schülern zurück“, sagt Bonmann. Ihre Arbeit sei unglaublic­h vielfältig. „Ich gehe jeden Abend erfüllt nach Hause.“

 ??  ?? Uta Bonmann (l.) und Martina Erdl sehen sich als Team. Sie haben beide bereits Erfahrunge­n als stellvertr­etene Schulleite­rinnen gesammelt.
Uta Bonmann (l.) und Martina Erdl sehen sich als Team. Sie haben beide bereits Erfahrunge­n als stellvertr­etene Schulleite­rinnen gesammelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany