Rheinische Post

Mit der Drohne durchs Grand Central

Bei der futuristis­chen Meistersch­aft geht es um Geschick und um Schnelligk­eit.

- VON BIRGIT WANNINGER

Drei Dinge braucht der Mann: eine Video-Brille, eine Fernbedien­ung und eine Drohne. Um diese drei Dinge ging es am Wochenende beim Bundesliga-Finale der Drohnen-Racer. 64 Piloten, und zwar die besten Deutschen, kämpften in den Hallen des Grand Centrals (Postpost) um den Titel. Den gewann am Ende Andreas Hahn aus Frankfurt.

Drohnen fliegen ist noch eine recht junge Sportart, und sie ist es vor allem etwas für Tüftler und Techniker. Das ist vielleicht auch die Erklärung, warum nur zwei Frauen an diesem futuristis­chen Wettbewerb teilgenomm­en haben. Es gilt, in der schnellstm­öglichen Zeit den Parcours zu durchflieg­en und dabei geschickt Hinderniss­e passieren.

Die Hinderniss­e sind zusammenge­baute Holzlatten – mit LEDLeuchte­n umwickelt. 300 Meter lang ist die Strecke und nach Angaben von Sergej Stürmer, der den sechsten Platz errang, sehr anspruchsv­oll. Wie Sven „Dippi“Claar ist er fast bei jedem Event dabei. Die Piloten kennen sich in der noch jungen Szene. Und da sitzen sie nun gruppenwei­se zu je acht auf einem Podest in ihren Stühlen und blicken ins Nichts. Sie tragen dicke Videobrill­en und halten eine superleich­te Fernbedien­ung in der Hand.

So wie Justin Meier, der mit seinen Eltern und dem Bruder aus dem bayrischen Oettingen angereist ist. Der Elfjährige sitzt ganz gelassen in seinem Sessel und bewegt kaum die Finger, als der Startschus­s ertönt. Jetzt rasen mit Tempo 80 bis 100 die maximal 500 Gramm schweren Drohnen, deren Propeller sich 30.000 Mal pro Minute drehen, durch den Parcours.

Justin ist in seiner Gruppe mit 20,33 Sekunden der Schnellste und erreicht den 24. Platz. „Ich mag den Zweikampf in der Luft“, sagt der kleine Tüftler und der 42-jährige „Dippi“klopft ihm anerkennen­d auf die Schulter. „Das ist die Play-Station-Generation“, sagt er, „die haben es einfach im Blut.“So wie der achtjährig­e Victor, der zum Gucken ins Central gekommen ist. Er besitzt auch eine Drohne und könnte sich gut vorstellen, an einem ähnlichen Wettbewerb teilzunehm­en.

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Mit Videobrill­en und Fernbedien­ung steuerten die Teilnehmer die Drohnen durch das ehemalige Postgebäud­e.

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