Rheinische Post

CDU sagt Nein zu Tour-Kosten

In der Sondersitz­ung des Rates droht OB Geisel heute erneut eine Niederlage.

- VON LAURA IHME

Die CDU wird in der heutigen Sondersitz­ung des Stadtrates gegen die Freigabe von rund 2,9 Millionen Euro für die Tour de France votieren. Das haben die Politiker gestern Abend in ihrer Fraktionss­itzung einstimmig entschiede­n. Für Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) wird es eng: Denn ohne die Union könnte er wieder keine Mehrheit für die Kosten bekommen.

So war es Geisel bereits in der Ratssitzun­g vor drei Wochen ergangen. Damals mussten die Politiker zum einen den Dringlichk­eitsbeschl­uss, mit dem das Stadtoberh­aupt im Sommer 1,5 Millionen Euro an Rechnungen in Eigenregie beglichen hatte, nachträgli­ch genehmigen. Zum anderen sollte über weitere Mehrkosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro abgestimmt werden. Dieser Antrag wurde auf Bestreben der Grünen von der Tagesordnu­ng genommen – sie fürchteten, dass wie schon bei der Ent- scheidung zur Tour-Bewerbung nur mit den Stimmen der rechten Parteien eine Mehrheit erzielt werden könnte. Heiß diskutiert (und dann abgelehnt) wurde auch der Dringlichk­eitsbeschl­uss: Eigentlich hätte sich Geisel im Sommer mit einer Unterschri­ft von der CDU als Opposition absichern sollen, so dass er später eine Mehrheit im Rat dafür bekommt. Weil aber Fragen offenblieb­en, unterschri­eben weder Rüdiger Gutt noch eine andere Partei, sondern eine SPD-Ratsfrau. Dieses Vorgehen Geisels wurde heftig kritisiert, auch blieben Fragen zur Kostenaufs­tellung offen.

In der Sondersitz­ung des Rates will Geisel nun über beide Punkte – und somit über die Gesamtmehr­kosten von 2,9 Millionen Euro – abstimmen lassen. Das Nein der CDU könnte nun auch die Ablehnung der Grünen bedeuten: Sie hatten erklärt, zuzustimme­n, wenn es eine breite Mehrheit gibt. Die gibt es so nicht. Denn auch die FDP als Tourgegner wird die Vorlage ablehnen.

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CDU-Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt (l.) und sein Vize Andreas Hartnigk in den Räumen der Fraktion

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