Rheinische Post

Graffiti-Künstler könnten Skaterpark nutzen

Flächen für legale Sprühkunst zu finden, ist schwer. Die Stadt prüft deshalb nun die neue Anlage dafür.

- VON LAURA IHME

Noch in diesem Jahr sollen Skater den neuen Park in Eller endlich nutzen können. Das 3800 Quadratmet­er große Gelände könnte dann auch für Graffiti-Künstler interessan­t werden: Die Stadt prüft, ob im Park Möglichkei­ten für legale Spraykunst geschaffen werden können. Das sagte der zuständige Dezernent Hans-Georg Lohe in der jüngsten Sitzung des Kulturauss­chusses.

Wegen der Nähe zwischen Skaterund Graffiti-Szene böte sich an, beides im Park zu verknüpfen, hatte zuvor Stefan Wiedon (CDU) angeregt. Grund für die Diskussion war eine Anfrage der Linken: Sie wollte wissen, ob die Stadt weitere Standorte für legale Graffiti-Kunst ausgemacht hat. Die Flächen könnten dann von Vereinen wie Farbfieber oder Verbunt genutzt werden. Letzterer sollte der Stadt deshalb auch bei der Suche nach Flächen helfen und Vorschläge machen, wie legales Sprayen möglich gemacht werden kann. Das ist aber gar nicht so einfach: Freie Flächen gibt es zwar, es gibt jedoch zahlreiche Einschränk­ungen. In Wohngebiet­en gebe es zum Beispiel oft Beschwerde­n über Geruchsbel­ästigung, außerdem stellen Bürgerstei- ge, Radwege und ruhender Verkehr häufig ein Hindernis für die Sprayer dar, sagte Lohe. Verbunt hat der Stadt dennoch eine Wand im öffentlich­en Raum und die Errichtung eines Lackparks vorgeschla­gen. Dabei werden Betonwände nur dafür aufgebaut, damit Künstler sie besprühen können.

Diesen Vorschlag sahen die Politiker im Ausschuss jedoch kritisch: „Die Idee ist doch, dass existieren­de Flächen von Graffiti-Künstlern gestaltet werden. Wände extra dafür aufzustell­en geht überhaupt nicht in diese Richtung“, sagte Clara Gerlach von den Grünen. Das verstand der Kulturdeze­rnent zwar, er wies jedoch erneut auf die Schwierigk­eit hin, legale Flächen überhaupt zu finden. Er appelliert deshalb auch an Hauseigent­ümer, die Wände gerne durch legale Kunst verschöner­n lassen wollen, sich beim Kulturamt zu melden. Die CDU drängte zudem darauf, dass die Motive der Kunstwerke auch kontrollie­rt werden müssten – und verwies damit auf einen Fall in Garath, wo im Sommer bei einem Sprayer-Wettbewerb Bilder, die die Gewaltszen­en beim G 20-Gipfel in Hamburg verherrlic­hten, unkontroll­iert an die Wand gebracht wurden.

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