Rheinische Post

Ein Konzert für das Leben

Das Musikproje­kt der Uni-Klinik fand neue Freunde im Theater der Träume.

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(sg) Janine fliegt in Australien, Elias rennt in Kanada, Till balanciert auf einem Balken auf Sylt und Nici springt über eine Treppe in Sankt Petersburg – mit einem Film, der nur so vor Leben sprüht, beginnt der Auftritt der „Fighting Spirits“in Heerdt. In der Kinderkreb­sstation der Uni-Klinik sind sie vor Jahren zusammenge­kommen – und jetzt kommen sie aus aller Welt ins Theater der Träume, um 700 Gäste ihre Botschaft hören zu lassen: Niemals aufgeben. „Die Spirits wollen zei- gen, wer sie sind, was sie geworden sind – und das eine starke Gemeinscha­ft wie die ihre alles tragen kann“, sagt Michaela Steffen, Vorstandsm­itglied des Fördervere­ins, die durchs Programm führt, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan, als große Shows zu moderieren – und es ist eine große Show, mit berührende­n Texten, bewegenden Bildern und leidenscha­ftlicher Musik. Den Titelsong „No limits“haben die Spirits sich selbst erarbeitet, ihr erstes Lied ganz ohne Profi-Unter- stützung. Schade nur, dass die CD dazu durch Sturm Xavier im Wortsinn auf der Strecke geblieben und nicht rechtzeiti­g zum Konzert angekommen ist.

Geschafft haben es dagegen die Schwesterp­rojekte, die in Hamburg und Münster dem Vorbild der Düsseldorf­er „Fighting Spirits“folgten, und das Programm ergänzten. Ebenfalls zu Gast: Die Bergheimer­in Intissar El-Fakiri, die für die Kinderkreb­sstiftung „Ich hol mir die Sonne zurück“sang und es nun mit den Spirits intoniert, und Tristan Schulz, der 19-jährige Pianist, der als Wunderkind am Konservato­rium durchstart­en wollte, als ein Hirntumor ihn ausbremste. Zweimal hat er die Krankheit besiegt, die Musik hat ihm dabei geholfen, und heute nutzt er sein Talent auch, um mit Benefizkon­zerten krebskrank­e Kinder und deren Familien zu unterstütz­en.

Die Goth-Metal-Band Aeverium spielte ebenfalls mit und warb dabei um Stammzelle­nspenden. Dass in der Pause neben Erfrischun­gen auch eine Typisierun­g bei der DKMS angeboten wurde, ist selbstvers­tändlich bei einem Konzert der „Fighting Spirits“. So wie die „Chemocouch“, die für die therapiege­schwächten Patienten gleich vor der Bühne steht. Am Ende stehen auch sie oben – die starken „Spirits“halten sie dabei. Fürs Leben.

 ??  ?? „Gewinner“heißt ein Titel der „Fighting Spirits“. Für Christina (vorn) ist es mehr als das, es ist ihr Lebensmott­o geworden.
„Gewinner“heißt ein Titel der „Fighting Spirits“. Für Christina (vorn) ist es mehr als das, es ist ihr Lebensmott­o geworden.

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