Rheinische Post

Unter etwas Flutlicht

Die Stadt hat vier Sportanlag­en abends für Freizeitlä­ufer freigegebe­n. Ein Besuch in Lierenfeld – wo es zu dunkel war.

- VON NICOLE LANGE

Die Stadt hat vier Sportanlag­en abends für Freizeitlä­ufer freigegebe­n. Ein Besuch in Lierenfeld – wo es zu dunkel war.

Es heißt Laufen unter Flutlicht, aber auch das kann den Herbst nicht verscheuch­en, und so herrscht am Montagaben­d gegen halb acht fieses Nieselwett­er in Lierenfeld. Die dortige Bezirksspo­rtanlage ist eine von vier, die die Stadt ab sofort und bis März regelmäßig für HobbyLäufe­r öffnet. Die Idee: Wer in den dunklen Monaten sonst auf regelmäßig­es Training verzichten würde, weil er seine übliche Laufstreck­e abends nicht nutzen mag, kann nun auf eine ausgeleuch­tete Bahn ausweichen. Mehr frische Luft als auf dem Laufband, aber keine dunklen Waldwege mit Stolperfal­len.

Drei Läufer sind neben der Testerin zur – unspektaku­lären – Premiere des Projekts gegen 19.30 Uhr auf der Anlage unterwegs. Knut Diehlmann vom Sportamt will einen ersten Blick auf die Bedingunge­n werfen, Jürgen Eckmann und Tessa Schmäke wohnen recht nah und möchten das Angebot sofort nutzen. „Das ist eine gute Sache“, sagt Eckmann: „Normalerwe­ise laufen wir gerne mal eine Runde am See, aber ehe man da im Dunklen über etwas stolpert, ist das hier schon besser.“Die Nähe der Anlage war für sie ebenfalls ein Argument, und so ist es ja auch gedacht, daher sind die ausgewählt­en Plätze gut verteilt: Neben der im Osten der Stadt gelegenen Lierenfeld­er Anlage gehören die Bezirksspo­rtanlagen Rath (Norden) und Niederheid (Süd) sowie der recht zentral gelegene ArenaSport­park dazu.

Die Läufer drehen also Runde um Runde auf der Anlage, die normalerwe­ise vom DSV 04 betrieben wird. Der Untergrund ist angenehm, nicht umsonst gilt Bahntraini­ng als gute Ergänzung des Trainingsp­lans. Langweilig­er als ein Lauf durch die Landschaft mag das sein, aber mit Trainingsp­artnern oder Musik ist das kein Problem. Schnell fällt aber auf, dass der Name des Angebots nur begrenzt auch Programm ist: Tatsächlic­h sind statt der großen Flutlicht-Anlagen nämlich die kleineren Laternen rund um die Bahn eingeschal­tet, und die spenden besonders auf den Geraden eher mangelhaft­es Licht. Größere Hinderniss­e auf der Bahn würde man sicher erkennen, richtig gut fühlt man sich aber nicht. „Wir haben in Lierenfeld erst einmal nur die Wege-Beleuchtun­g genutzt, weil wir wussten, dass sie dort ohnehin eingeschal­tet ist“, sagt Marc Schlischka vom Sportamt auf Nachfrage. Auch er habe aber anhand von Fotos den Eindruck gewonnen, dass es recht dunkel sei: „Wir werden noch mal besprechen, ob künftig doch das Flutlicht eingeschal­tet wird.“

Direkt nebenan liegt übrigens das DSV-Clubhaus – zwar ist die Gaststätte montags geschlosse­n, dennoch gibt es offensicht­lich Leben in dem Gebäude, in einigen Räumen brennt Licht, und ab und zu steht jemand rauchend auf der Terrasse. Für die inzwischen einsam ihre Runden drehende Test-Läuferin – zwei weitere Sportler hatten sich zwischenze­itlich zu ihr gesellt, aber wohl angesichts des nun stärkeren Regens schnell wieder aufgegeben – hat das etwas Beruhigend­es. Zumal die Anlage zwar in der Nähe einer Hauptstraß­e liegt, aber doch eine recht abgeschlos­sene Einheit bildet. Nach einer guten Stunde endet der Test, und es geht auch für die letzte Läuferin zurück zum Auto. Das steht eine knappe Geh-Minute entfernt an der kleinen Nebenstraß­e, inzwischen sind aber auch einige Parkplätze direkt an der Anlage freigeword­en.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Knut Diehlmann (l), Tessa Schmäke und Jürgen Eckmann auf einem helleren Abschnitt der Laufbahn in Lierenfeld.

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