Rheinische Post

11. Oktober 1964

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(tber) Wer sich in den 1950er Jahren ein Auto der Marke „Jaguar“in Wiesbaden, Frankfurt oder Düsseldorf anschaffen wollte, der kam an Peter Lindner, der 1930 in Düsseldorf geboren wurde, kaum vorbei. Die Lindner KG, mit dem Geschäftsf­ührer Peter Lindner, verkaufte mit großem Erfolg als Importeur für Jaguar-Modelle pro Jahr etwa über 250 Autos dieses Typs. Außerdem standen in den Läden Fahrzeuge der Marken Lotus, Aston Martin, Daimler, MG und Triumph sowie Volvo. Auch wer auf so manchen Rennstreck­en sich als schneller Autofahrer beweisen wollte, der kam ab 1957 auch nicht so ohne weiteres an Peter Lindner vorbei. Dann nämlich begann er eine Karriere als Rennfahrer – zumeist mit Jaguar-Fahrzeugen. Beim Start in Pferdsfeld war es ein Jaguar XK 120. 1961 gewann er die Deutsche Rundstreck­en-Meistersch­aft. In anderen nationalen und internatio­nalen Rennen fuhr er immer vorne mit. In den 1960er Jahren holte sich Lindner den erfolgreic­hen Ferrari-Piloten Peter Nöcker in seinen Rennstall. Es folgten Siege beim 6-Stunden-Rennen für Tourenwage­n 1961 und 1962, ,ein Sieg beim Großen Preis von Deutschlan­d 1962 oder ein zweiter Platz beim 6-Sunden-Rennen auf der Brands Hatch. Nach etlichen Erfolgen passierte dann am 11. Oktober 1964 das tragische Unglück in der 83. Runde auf der gefürchtet­en Strecke des Autodromes de Linas-Montlhéry (Nähe Paris). Linder kam auf regennasse­r Fahrbahn ins Schleudern und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, aus dem er geschleude­rt wurde. Er starb an inneren Verletzung­en. Unfallursa­che war ein Materialfe­hler.

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