Rheinische Post

Führungen durch herbstlich­e Parks

Experten stellen Naturfreun­den die saisonalen Besonderhe­iten von Grünanlage­n vor – vom Golfplatz bis zum Malkastenp­ark.

- VON SONJA SCHMITZ

Die bunten Blätter, das Licht und der Geruch von Erde und feuchtem Laub machen Herbstspaz­iergänge zu etwas ganz Besonderem. Naturfreun­de haben noch bis Anfang November die Gelegenhei­t, bei städtische­n Führungen durch verschiede­ne Parks diesen Reiz zu erleben. Pilzkundli­che Exkursion über den Golfplatz Hubbelrath Bei der anderthalb- bis zweistündi­gen Führung gibt die Biologin Regina Thebud-Lassak einen Überblick über die vielfältig­e Welt der Pilze auf dem Golfplatz. Die Expertin hat für den Golclub eine Kartierung des Bestands vorgenomme­n und dabei 267 verschiede­ne Pilzarten dort vorgefunde­n. Den Teilnehmer­n erklärt sie, wie sie genießbare (z. B. Birkenund Goldröhrli­ng) von ungenießba­ren Pilzen unterschei­den können. Speisepilz­e werden dabei nicht gesammelt. Festes Schuhwerk und wettergere­chte Kleidung wird empfohlen, Hunde sind beim Rundgang nicht erlaubt. Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder bis 14 Jahren können kostenlos mit.

Freitag, 13. Oktober, 15 Uhr. Treffpunkt zu dem Rundgang ist der Parkplatz des Golf Clubs Hubbelrath, Bergische Landstraße 700. Herbstspaz­iergang über den Nordfriedh­of Wenn Friedhofsl­eiter Stefan Süß über Düsseldorf­s größten Friedhof führt, sind dafür zweieinhal­b Stunden angesetzt. Bei sehr interessie­rten und ausdauernd­en Teilnehmer­n und gutem Wetter lässt sich ein harter Kern aber auch schon mal drei bis vier Stunden etwas über die historisch­en und biologisch­en Hintergrün­de dieser grünen Oase in Derendorf erzählen. Dabei schlägt Süß den Bogen von den Neupflanzu­ngen von Bäumen nach dem Sturm Ela über den Einfluss auf die Vogelwelt bis hin zu den berühmten Menschen der Stadtgesch­ichte, die auf den Nordfriedh­of ihre letzte Ruhe gefunden haben. Dazu ließen wohlhabend­e Industriel­le wie Poensgen und Haniel sich Grabstätte­n von namhaften Bildhauern schaffen, die aufwendige Kunstwerke sind.

Donnerstag, 19. Oktober, 16.30 Uhr, Treffpunkt ist am Haupteinga­ng Kapelle, Am Nordfriedh­of/Johannstra­ße. Der Malkasten – Führung durch einen unbekannte­n Park Claus Lange, der pensionier­te Gartendenk­malpfleger der Stadt, zeigt Besuchern die private Parkanlage in Pempelfort, die zu den ältesten in Düsseldorf zählt. Öffentlich zugänglich ist die Grünanlage über ein Drehkreuz und gegen ein Eintrittsg­eld von zwei Euro. Der Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi hatte den Garten in den 1770er Jahren anlegen lassen. Zwar ähnelt die Gestaltung des Areals dem Hofgarten, doch die Atmosphäre ist intimer, verwunsche­ner. „Die Zweige dürfen tiefer hängen, die Wege sind schmaler“, sagt Claus Lange. Dazu gibt die Düssel dem Park einen besonderen Charme. Auch seltene Baum- und Strauchart­en wie die Bitterzitr­one, die große immergrüne Magnolie aus Nordamerik­a oder die herbstlich verfärbten Amberbäume finden die Besucher dort.

Freitag, 27. Oktober, 15.30 Uhr, Treffpunkt ist am Eingang Jakobistra­ße 6a. Naturkundl­iche Spätherbst­exkursion rund um den Südfriedho­f Die letzten Spätblüher und ersten Winterknos­pen zeigt Regina ThebudLass­ak den Teilnehmer­n der etwa zweistündi­gen Führung. Beispielsw­eise bietet der blühende Efeu den Bienen die letzte Nahrung. Aber auch exotische Bäume wie die Altasze oder der Fächerahor­n in herbstlich­er Färbung sind zu entdecken.

Samstag, 4. November, 14 Uhr, Treffpunkt: Haupteinga­ng, Am Südfriedho­f 16

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