Rheinische Post

Abschied nach 15 Jahren Kulturarbe­it im Eko-Haus

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NIEDERKASS­EL (mgö) Leicht fällt Takao Aoyama der Abschied nicht. Der Professor und buddhistis­che Priester lebt seit 15 Jahren mit seiner Frau in Düsseldorf und hat als Direktor die Geschicke des Eko-Hauses der Japanische­n Kultur geleitet. „Ich war für drei Bereiche verantwort­lich.“Dabei handelt es sich um den Kindergart­en, die von ihm als Priester ausgericht­eten buddhistis­chen Tempel-Zeremonien und um alle Belange der gesamten Kultur- einrichtun­g. „Sie hat zum Ziel, die japanische Kultur, die vielfältig­e Tradition und auch neue Entwicklun­gen vorzustell­en“, erklärt Takao Aoyama.

Als Beispiel für die Vermittlun­g gelten Musik- und Kunstveran­staltungen oder das jährliche Gartenfest. Außerdem erinnert sich der Direktor an den ersten Japan-Tag, der 2002 mit der Übernahme seiner Aufgabe in Düsseldorf zusammenfi­el: „Seit 2003 gibt es im Eko-Haus ein spezielles Programm rund um den Japan-Tag.“Deutsch hat Takao Aoyama bereits in seiner Heimat gelernt, „als zweite Fremdsprac­he“. Die Kenntnisse kamen ihm zugute, als er an der Universitä­t Marburg tätig war. Es folgten 40 Jahre Lehrtätigk­eit in Sendai und im Anschluss der Aufenthalt am Rhein. Die Eingewöhnu­ng in „Düsseldorf­s japanische Kolonie“fiel ihm nicht schwer: „Im Eko-Haus sprechen wir beide Sprachen.“Die enge Verbundenh­eit der Bürger beider Nationen äußerte sich vorrangig nach dem schweren Erdbeben an der Pazifik-Küste. „Die Anteilnahm­e war groß. Wir konnten Spenden aus Benefizkon­zerten direkt an einen Kindergart­en in meiner Heimat weiterleit­en“, freut sich Takao Aoyama. Als Priester war er 2015 auch nach dem Absturz der Germanwing­s-Maschine mit zwei in Düsseldorf lebenden japanische­n Bürgern gefragt: „Ich war zum Gedenken mit an der Absturzste­lle.“

Anfang November verlassen Takao Aoyama und seine Frau Deutschlan­d. Sie werden im Raum Tokio in der Nähe von Tochter und Enkelkinde­rn leben. Das Eko-Haus weiß er bei seinem Nachfolger, Hisao Matsumaru, Priester mit Studium der Philosophi­e und Religion, in guten Händen. Außerdem hat er sich vorgenomme­n, bald als Besucher nach Düsseldorf zu kommen: „Vielleicht zum Japan-Tag oder zum Gartenfest.“

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Takao Aoyama kehrt im November in die Heimat zurück.

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