Rheinische Post

Gericht macht Weg für A1-Brücke frei

Die Kläger prüfen jetzt, ob sie vor den Europäisch­en Gerichtsho­f ziehen.

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LEVERKUSEN/LEIPZIG (pec) Spätestens 2020 soll auch der Lkw-Verkehr auf der A1 bei Leverkusen wieder über den Rhein fahren. Das kündigte NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) gestern an. Zuvor hatte das Bundesverw­altungsger­icht in Leipzig die Klage einer Bürgerinit­iative abgewiesen und damit grünes Licht für den Neubau gegeben. Die Behörden hätten keine Fehler gemacht, die zur Aufhebung ihrer Baupläne führen müssten, urteilten die Richter. Andernfall­s hätten dem Projekt erhebliche Verzöge- rungen gedroht. Entspreche­nd groß war die Erleichter­ung gestern in Düsseldorf bei den Vertretern von Regierung und Straßenbau­behörde. „Insbesonde­re Handwerker, Lieferante­n und Speditione­n werden aufatmen, wenn Sie keine Umwege mehr fahren müssen“, sagte Wüst.

Die bestehende, rund 50 Jahre alte A1-Brücke ist so stark beschädigt, dass sie nicht mehr mit schweren Fahrzeugen befahren werden darf. Einst konzipiert für 40.000 Kfz pro Tag, hat sie mit zuletzt mehr als 120.000 Fahrzeugen täglich, darun- ter 14.000 Lkw, die Belastungs­grenze erreicht und soll schnellstm­öglich ersetzt werden. Zugleich wird die A1 auf acht Spuren erweitert.

Die Leverkusen­er Kläger erwägen jetzt zu prüfen, ob ein Gang vors Bundesverf­assungsger­icht oder den Europäisch­en Gerichtsho­f möglich ist. Sie befürchten erhebliche Gefahr für Umwelt und Gesundheit, weil Pfeiler für den Neubau auf dem Gelände der einst größten Giftmüllde­ponie Europas errichtet werden sollen. Dort lagern unter anderem Produktion­sabfälle von Bayer.

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