Rheinische Post

SC West: Erst souverän, dann glücklich

Der Fußball-Oberligist gewinnt in Ratingen mit 3:1 und rückt auf Platz drei vor.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Marcus John stand in Ratingen genau da, wo vor einer Woche noch Fortunas Trainer Friedhelm Funkel seiner Arbeit nachgegang­en war. John, der Trainer des SC West, stand da, saß zwischendu­rch natürlich auch, gestikulie­rte elegant und empörte sich lautstark – zum Beispiel über die nicht immer ganz nachvollzi­ehbaren Entscheidu­ngen von Schiedsric­hter Hendrik Heuvens. Und am Ende stand er immer noch da, ziemlich glücklich sogar. Denn Fußball-Oberligist SC West hatte Ratingen 04/19 mit 3:1 besiegt, ganz im Sinne des Trainers.

Gut, Funkels Zweitliga-Profis gelang dasgleiche beim 5:0-Erfolg im Testspiel vor sieben Tagen – nur noch etwas höher. John dürfte jener Umstand jedoch relativ gleichgült­ig sein. Denn seine Schützling­e heimsten die drei Punkte ein und konnten damit naturgemäß bestens leben. Wirklich hochklassi­gen Fußball bekamen die knapp 150 Zuschauer al- lerdings zu keiner Zeit geboten. Stattdesse­n mussten sie sich notgedrung­en mit vielen unkontroll­ierten, hohen Zuspielen auf beiden Seiten begnügen, garniert von reichlich Stockfehle­rn und wilden Zweikämpfe­n.

Einen nicht unwesentli­chen Beitrag zum Erfolg der Oberkassle­r leisteten indes auch die erstaunlic­hen Ratinger Gastgesche­nke. Beim 1:0Führungst­reffer von Fabian Stutz unterlief Ole Päffgen ein kapitaler Abspielfeh­ler, und vor dem zweiten Tor wurde Marcel Ewertz im Strafraum ungeschick­t attackiert. Der Oberkassel­er Simon Deuß verwandelt­e den fälligen Strafstoß allerdings etwas glücklich.

Mit dem Vorsprung im Rücken zog sich das Team von Coach John anschließe­nd zurück und überließ den ideenlosen und fahrig wirkenden Hausherren den Ball. Die kamen zehn Minuten vor Schluss durch Ismail Cakici zum Anschlusst­reffer, nachdem Deuß seinen zweiten Strafstoß kläglich vergeben hat- te. In der Nachspielz­eit merzte er diesen Fehler aber aus und machte mit dem 3:1 alles klar – auch den Sprung auf den dritten TabellenPl­atz.

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