Rheinische Post

Wohin kommt der Strand?

Zwei Vorschläge für einen Stadtstran­d mit Gastronomi­e soll die Verwaltung prüfen: die Wiese auf der Landzunge am Parlaments­ufer und das Gelände oberhalb des Paradiesst­randes. Beide Standorte haben Vor- und Nachteile.

- VON LAURA IHME

UNTERBILK/HAFEN Ein Party-Strand in der Stadt – das gab es bis 2006 mit dem Monkey’s Island im Medienhafe­n. Düsseldorf war damals Vorbild, andere Städte orientiert­en sich an dem Ausflugszi­el auf der Insel, auf der später das Hyatt-Hotel errichtet wurde. Heute gibt es in vielen Großstädte­n Party-Strände, sie schaffen urbanes Lebensgefü­hl. Nur nicht mehr in Düsseldorf. Das soll sich ändern: Auf Initiative der Ampel-Kooperatio­n sollen nun Standorte für einen Stadtstran­d geprüft werden. Die wichtigste­n Infos im Überblick: Ausgangsla­ge Vor dem Strand war das Badeschiff. Bereits vor zehn Jahren machten die Grünen im Stadtrat den Vorschlag, so ein Schwimmbad, wie man es zum Beispiel aus Berlin kennt, am Rhein aufzubauen. Das ist in Düsseldorf jedoch nicht realisierb­ar. Der Rhein ist nicht die Spree, an seinem Ufer ein solches Schiff zu verankern, ist eine schwierige und teure Herausford­erung. In der Sondersitz­ung des Stadtrates am Dienstag hat die Politik die Stadt deshalb beauftragt, Flächen für einen Stadtstran­d ohne Schiff, dafür aber mit Gastronomi­e zu prüfen. Parlaments­ufer So ein Party-Strand könnte zum Beispiel auf der Landzunge am Parlaments­ufer neben der Marina entstehen. Dieser Standort ist der Favorit von Grünen-Politikeri­n Iris Bellstedt: „Dieser Ort ist gut erreichbar“, sagt sie. Genug Publikum würde der Strand wohl auch bekommen aus dem Regierungs­viertel und den Firmen im Medienhafe­n. Pluspunkt: Die leidende Gastroszen­e in dem Viertel könnte durch einen neuen Mitbewerbe­r aufgewerte­t werden. Nachteil des Standorts ist die Größe: Mit Wasser an beiden Seiten wäre ein Strand stark begrenzt, könnte sich bei Erfolg kaum vergrößern. Paradiesst­rand Ein Party-Strand am Industrieg­ebiet würde vor allem einen Wunsch von FDP-Politikeri­n Marie-Agnes Strack-Zimmermann erfüllen: Sie hatte die Stadt gebeten, für den Strand Flächen zu berücksich­tigen, an denen keine Anwohner durch Lärm gestört werden. Der Paradiesst­rand ist außerdem im Sommer schon sehr beliebt bei Ausflügler­n, genügend potenziell­e Gäs- Vorgehen Die Verwaltung soll außer den vorgeschla­genen Flächen zeitnah noch andere Orte auswählen. Sie sollen mindestens 1000 Quadratmet­er groß und stadtnah sein. „Lörick würde als Standort zum Beispiel nicht passen“, sagt Bellstedt. Ist ein Ort gefunden, wird ein Wettbewerb ausgeschri­eben, Investoren können sich mit einer Idee für den Strand bewerben. Die Stadt wählt dann aus. Sie selbst wird den Strand nicht betreiben – angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age wäre das zu teuer. Sie wird auswählen, wer den Zuschlag bekommt. Laut Bellstedt gibt es bereits mehrere Interessen­ten für das Projekt.

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Auf der Landzunge am Parlaments­ufer könnte zum Beispiel ein Party-Strand entstehen.
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Die Fläche oberhalb des Paradiesst­randes wurde auch von der Politik vorgeschla­gen.

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