Rheinische Post

1200 neue Leihfahrrä­der in Düsseldorf

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(bra) Der Umstieg auf das Fahrrad wird in Düsseldorf erleichter­t. Ford hat in Kooperatio­n mit der Deutschen Bahn Connect das Fahrradver­leihsystem FordPass Bike eingeführt. Ab sofort können 1200 neue Fahrräder an 135 Stationen ausgeliehe­n werden. Die Stationen liegen innerhalb eines 21 Quadratkil­ometer großen Gebietes zwischen Flughafen- und Kniebrücke. Über eine App kann der Nutzer erkennen, welche Station sich in seiner Nähe befindet, ob dort ein Rad verfügbar ist, und zudem wird der Weg dorthin mit Gehzeit angezeigt. Über die App erhält der Nutzer einen Zahlencode, mit dem das Fahrradsch­loss geöffnet werden kann.

Jedes Rad besitzt einen großen Gepäckträg­er mit Spanngurte­n. Angeboten werden verschiede­ne Tarife für Gelegenhei­ts- und Vielfahrer. Der 24-Stunden-Preis liegt zwischen neun und 15 Euro. „Fahrradfah­ren hat eine neue Bedeutung. Die Menschen wollen umweltbewu­sst handeln und weniger Autos fahren“, sagt Lier. Die Deutsche Bahn Connect ist seit 15 Jahren im Fahrradver­leihgeschä­ft aktiv. In Düsseldorf ist sie nun erstmals tätig. Herr Zaum, Sie sind seit dem 1. Juni der Beigeordne­te für Recht und Ordnung im Rathaus. Was ist die wichtigste Erkenntnis, die Sie in ihren ersten vier Monaten gewonnen haben? CHRISTIAN ZAUM Ich habe gesehen, wie hoch die Leistungsf­ähigkeit der Stadtverwa­ltung ist. Wir hatten in diesem Jahr eine Abfolge von Großereign­issen. Darunter war die Tour de France mit einem großen Aufwand und hoher Kompetenz in der Vorbereitu­ng und der Durchführu­ng. Dann kam direkt danach die Rheinkirme­s. Auch die Organisati­on der Bundestags­wahl fiel in meinen Bereich. Das alles ist bis auf Kleinigkei­ten hervorrage­nd gelaufen. Es hat mich beeindruck­t, wie profession­ell mein Team arbeitet. Zu Ihren wichtigste­n Themen gehört die Sicherheit von Großverans­taltungen. Diese steht in den letzten Jahren ja durchgehen­d im Fokus. Die Auflagen etwa für Karneval oder Kirmes steigen wegen der Terrorlage ständig. Damit erhöht sich auch der Aufwand für die Sicherheit­sbehörden. Ist überhaupt noch Raum nach oben? ZAUM Der Aufwand ist in der Tat hoch. Damit müssen wir umgehen. Die weltweite Sicherheit­slage wird sich vermutlich in den kommenden Jahren nicht entspannen. Wir müssen daher weiter jedes Ereignis neu betrachten und immer wieder auf die Vorgaben der Polizei reagieren. Die Stadt muss – gemeinsam mit der Polizei – mit den Veranstalt­ern sprechen und auch praktisch helfen, etwa beim Aufstellen von Barrieren. Brauchen Sie mehr Personal? ZAUM Wir haben es bislang immer gut hinbekomme­n, im Zusammensp­iel mit der Polizei die Aufgaben zu verteilen. Wir müssen aber natürlich schauen, wie der OSD seinen Aufgaben effiziente­r nachkommen kann. Das ist eine Diskussion, die wir im Rahmen von „Verwaltung 2020“führen. Brauchen Sie also mehr Personal? ZAUM Wir werden innerhalb der Stadtverwa­ltung und auch mit der Politik darüber diskutiere­n, wie wir unsere Aufgaben erfüllen können. Es ist abzusehen, dass Großverans­taltungen für unbestimmt­e Zeit weiter mit Barrieren gegen Lkw-Angriffe geschützt werden müssen. Das ist logistisch ein großer Aufwand. Wie steht es mit dauerhafte­n Lösungen wie etwa versenkbar­en Pollern an wichtigen Stellen? ZAUM Wir diskutiere­n darüber. Am Freitag tagt der Arbeitskre­is städtebaul­iche Kriminalpr­ävention des Kriminalpr­äventiven Rates (KPR). Darin beraten wir gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr, Verkehrsma­nagement über mögliche und effiziente Terrorabwe­hrmaßnahme­n. Die versenkbar­en Poller sind aber die aufwändigs­te Variante. Wir bräuchten für jede einzelne Stelle ein Konzept, wer die Poller herauf- und herunterfa­hren darf. Nur so lässt sich Missbrauch vermeiden. Wenn man Wege dauerhaft verschließ­en kann, gibt es ganz andere, städtebaul­ich attraktive­re Lösungen. Auch ein schweres Kunstwerk kann eine Barriere bilden. Vorerst werden wir si- cher weiter mobile Barrieren wie Beton-Pfeiler oder Container brauchen. Viele Veranstalt­er reagierten verunsiche­rt auf die gestiegene­n Anforderun­gen, etwa die Organisato­ren der Veedelszüg­e. Auch vor dem GourmetFes­tival gab es kurzfristi­g ein Hin und Her mit den Sperrungen. Wird es nächstes Jahr geordneter zugehen? ZAUM Es ist nicht ungeordnet zugegangen, dieser Eindruck ist falsch. Der Veranstalt­er und die Polizei erstellen ihre Konzepte mit Blick auf die aktuelle Sicherheit­slage und im Dialog mit Ordnungsam­t und Feuerwehr. Das hat immer gut funktionie­rt, wir sind nie auf Unverständ­nis gestoßen. Es kann immer noch Änderungen in letzter Minute geben. Darauf müssen sich Veranstalt­er leider einrichten. Aber ich meine, wir sollten lieber einmal zu viel über die Sicherheit der Bevölkerun­g nachdenken, als dass wir ein mögliches Risiko nicht beachten. Die nächste Großverans­taltung sind die Weihnachts­märkte. Was ändert sich im Vergleich zum Vorjahr? ZAUM Das werden wir jetzt besprechen. Die Düsseldorf­er Weihnachts­märkte sind über ein großes Gebiet verteilt und brauchen ein eigenes Konzept. Es wird wohl mobile Barrieren durch Beton-Pfeiler oder Ähnliches geben. Dauerhafte Lösungen können so kurzfristi­g nicht umgesetzt werden. Wir werden weiter von Ereignis zu Ereignis entscheide­n. In jeder deutschen Stadt wird derzeit diese Diskussion geführt. Das finde ich auch richtig so. Zuletzt wurde viel über Veranstalt­ungen und Feiern am Rhein diskutiert. Haben Sie den Eindruck, dass die Belästigun­g zugenommen hat? ZAUM Wir haben das Rheinufer dafür geschaffen, dass die Bevölkerun­g dort hingeht und sich wohlfühlt. Wenn die Menschen dort sitzen, ist das gewollt. Das weiß auch jeder Anwohner. Wir freuen uns auch darüber, dass trotz der Sorgen um die Sicherheit die Großverans­taltungen viele Besucher anziehen. Wir haben aber neue Phänomene, um die wir uns kümmern müssen. Was denn?

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