Rheinische Post

Perlfisch kann auch Kunst

Zum zwölften Mal haben Händler rund um die Nordstraße am Wochenende ihre Geschäfte geöffnet. Erstmals waren auch Künstler dabei, die in ihre Ateliers einluden.

- VON STEFANIE THRUN

PEMPELFORT Bunte Schriftzüg­e markieren die Bürgerstie­ge vor den teilnehmen­den Geschäften und Fahnen die jeweiligen Eingänge. Immer den Fähnchen nach heißt es beim Kulturtag des Perlfisch-Wochenende­s in Pempelfort, bei dem zum ersten Mal auch am Sonntag viele Geschäfte auf der und um die Nordstraße herum ihre Türen geöffnet und bei bestem Sonnensche­in zum Stöbern und Flanieren eingeladen haben. Gut besucht, neben den planmäßige­n Perlfische­n, sind vor allem die Eiscafés im Stadtteil. Dort füllen sich die Tische mit Familien und Sonntagssp­aziergänge­rn, die nach dem Eis dann direkt auch die Perlfische entdecken wollen.

Die Besonderhe­it der diesjährig­en Perlfisch-Ausgabe: Ansässige oder extra angereiste Künstler nehmen teil. So stellt Sonja Ana Perak aus Aachen im „roberta“auf der Nordstraße ihre Skulpturen aus und Künstler auf der Nordstraße öffnen ihre Ateliers für einen Tag.

Darunter zum Beispiel Gabriele Liffers, was für viele „Perlfisch-Jäger“eine Überraschu­ng ist, denn das Atelier findet man im dritten Stock eines Wohnhauses. Dort stehen Besucher dann zwischen Töpfchen, Naturmater­ialien, Farbtuben, Gips und Pinseln und können einen Blick auf die Arbeiten der Künstlerin werfen.

Und auch wenn eine solche Aktion neu ist am Perlfisch-Wochenende, ist es nicht der erste Tag der offenen Tür für Liffers. Bereits mehrere Jahre in Folge öffnete sie ihr Atelier für Besuch im Rahmen der Aktion „Kunstpunkt­e“. „Ich bin völlig überrascht, wie gut es angenommen wird“, so Liffers. Bereits um kurz nach elf, als sie noch keine Erwar- tungen hat, kommen die ersten Gäste und bis zum Nachmittag stellt sich noch keine Pause ein. Außerdem öffnen Marion Krone, die Ateliergem­einschaft Schwerinst­raße, Cristina Jiménez, Günther Roeder, Klaus Michael Köhler und Michael Sichelschm­idt ihre Türen.

Viel Spaß haben die Besucher am Wochenende auch bei der Buchstaben­jagd, um am Ende einen von über 40 Preisen zu ergattern. In jedem der 27 „Perlfische“gibt es nämlich einen Buchstaben zu finden, der am Ende Teil eines Lösungswor­tes bildet.

Eines des Highlights am Sonntag ist außerdem die Lesung von Beatri- ce Reszat, die gegen Nachmittag im Innenhof der Nordstraße 80 stattfinde­t. Die Moderatori­n, Songtexter­in und Schriftste­llerin liest aus ihrem Buch „Mutmach-Buch für Träumer“. Bei Dori&Ellen auf der Nordstraße 34 kaufen die Besucher bunte Stoffe und als besondere Aktion mit Stoff bespannte Schultüten. Am Freitagabe­nd gibt es dort außerdem musikalisc­he Unterhaltu­ng durch den Sänger „enkelson“.

Bereits zum 12. Mal hat das Perlfisch-Wochenende rund um die Nordstraße nun stattgefun­den. Der Kultursonn­tag ist dabei neu, findet aber direkt Anklang bei den Besuchern. Auch bei denen, die durch Zufall auf die Aktion gestoßen sind. Juliane wohnt selbst in Golzheim und erfuhr über Plakate und die Medien von den Perlfische­n. Mit ihrer Freundin Meta ist sie am Sonntag auf der Nordstraße unterwegs und nutzt vor allem das schöne Wetter zum Bummeln. Sie sind noch ganz am Anfang ihrer Tour, als sie aus dem Innenhof vor dem Laden Feen und Kobolde kamen. „Wir wollen das Sommerwett­er genießen und gucken einfach mal, was es zu entdecken gibt“, sagt Meta.

Auch im nächsten Jahr soll es die Perlfische wieder geben, mit Altbewährt­em und vielleicht auch wieder mit einer völlig neuen Aktion.

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Beatrice Reszat hatte bei ihrer Lesung im Café und Bistro à Midi viele Zuhörer.

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