Rheinische Post

So zünftig feiern die Niederkass­eler

Wie auf der Original-Wiesn gab es einen offizielle­n Fassanstic­h, viele Maß voll Weizen und Schmankerl.

- VON NICOLE ESCH

NIEDERKASS­EL Wer am Samstagabe­nd durch Niederkass­el lief, wusste sofort Bescheid. Die Frauen in feschen Dirndl und die Männer in zünftigen Lederhosen – das konnte nur bedeuten, dass die Niederkass­eler Schützen ihr legendäres Oktoberfes­t feierten. In Scharen zogen sie zum Zelt unter der TheodorHeu­ss-Brücke. „Das ist ein wundervoll­es Dorffest. Hier trifft man immer viele Bekannte“, sagt Monika Einbeck. Sie und ihr Mann trugen Original-Trachten aus Salzburg und München und waren auch schon auf der Wiesn. „Das Fest kann mit München auf jeden Fall mithalten“, findet Einbeck.

Mit ein wenig Verspätung ging es an den Fassanstic­h, den Oberbürger­meister Thomas Geisel wieder übernahm. Diesmal war er jedoch besser auf seine Aufgabe eingestell­t. Im letzten Jahr schenkten die Niederkass­eler Schützen Geisel ein paar urige Socken, da dieser in „zivil“bei der Sause auftauchte, erzählt Britta Damm. Am Samstag gab es an Geisels feschem bayrischen Outfit nichts zu mäkeln. „Das letzte Mal habe ich im Alter von sechs Jahren eine Lederhose getragen. Und ich habe es gehasst“, sagt er und lachte.

Das erste Maß aus dem Fass nahm der neue Niederkass­eler Schützenkö­nig Karl-Heinz Ropertz entgegen. „Das wird ein schöner Abend. Die Leute hier sind sehr nett“, sagt er voller Vorfreude auf die Feier. Auch Tonnenbaue­r Niels Maisch und das designiert­e Prinzenpaa­r Carsten Gossmann und Yvonne Stegel genossen das frisch gezapfte Weizen. Unter den Gästen waren auch Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorf­er Jonges, Bäcker Thomas Puppe und Vertreter der verschiede­nen Schützen- und Karnevalsv­ereine. „Alle, die zum Brauchtum gehören, sind hier. Das ist schön“, findet Prinzessin Petra I vom HKV. Ein besonderes Fest war es auch für „Miss Oktoberfes­t“Stefanie Pulm. Sie hatte am Samstag Geburtstag und feierte diesen sozusagen zusammen mit 2500 Gästen.

Kaum war die Veranstalt­ung eröffnet, ging es richtig ab. Die ersten Mutigen stürmten die Tanzfläche. Die Band „Albfetza“brachte die Gäste mit Songs von Helene Fischer und Andreas Gabalier zum Schunkeln und Singen. Riesige Platten mit Schmankerl­n wie Hähnchenke­ulen, Käse, Schinken und Brezeln wurden zu den Tischen gebracht. „Freunde haben mich letztes Jahr mitgenomme­n und ich war total begeistert“, erzählt Mathias Luigi Vieten. „Für mich gibt es zwei wichtige Dinge in Düsseldorf: Die Rheinkirme­s und das Oktoberfes­t. Das hier hat einfach Stil“, sagt der Neusser.

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Dirndl und Flechtfris­uren waren Pflicht auf dem Niederkass­eler Oktoberfes­t. Nur das Weizen haben einige Besucher durch ein Alt ersetzt.

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