Eurowings warnt vor höheren Preisen
Ende des Monats führt Air Berlin den letzten Flug durch – also wächst die Nachfrage bei Eurowings und anderen Anbietern. Gerade in Düsseldorf expandiert Eurowings. Eine Transfergesellschaft für Air-Berliner kommt wohl doch.
DÜSSELDORF Vor sechs Tagen verkündete Lufthansa-Chef Carsten Spohr noch gegenüber unserer Redaktion, dass er von weiter sinkenden Ticketpreisen in der Luftfahrt ausgehe. Gestern gab sich sein Vorstandskollege Thorsten Dirks vorsichtiger. In diesem Herbst würden viele Spätbucher sicher relativ viel zahlen, weil der Wettbewerber Air Berlin ja ab Ende des Monats nach Zahl der derzeit stationierten Flugzeuge Zuwachs der Flotte bis Ende 2018 Brüssel Dortmund BELGIEN KURZSTRECKE LANGSTRECKE SPANIEN Palma de Mallorca Hannover DEUTSCHLAND Düsseldorf Köln Stuttgart Hamburg Nürnberg München Salzburg Berlin Wien ÖSTERREICH 20 Flugzeugen gekauft. Drittens würden mindestens 20 Jets von Air Berlin ohne Leute erworben – für deren Betrieb können sich nun die Air-Berliner bewerben.
Doch weil Niki und Walter mit insgesamt 1700 Mitarbeiter zu Eurowings wechseln, sucht Air Berlin für die öffentlich verkündeten 3000 neuen Jobs in Wahrheit nur rund 1300 Piloten und Stewardessen auf dem Markt. „Diese Leute stellen wir nun zu unserem Tarifvertrag ein“, sagte Dirks. Dabei lehnte er klar ab, die Gehälter von Air Berlin zu übernehmen. „Es gibt da einige Piloten, die mehr als 200.000 Euro im Jahr verdienen. Aber bei den meisten Piloten wird die Einbuße nur neun bis zehn Prozent ausmachen.“
Derweil gibt es gute Nachrichten für die Belegschaft von Air Berlin: Es könnte doch eine Transfergesellschaft für Beschäftigte geben, die keine neuen Stellen finden. Dafür sei „ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag“notwendig, erklärte Air Berlin. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann ( CDU) sagt dazu: „Ich würde mich freuen, wenn eine Transfergesellschaft eingerichtet werden kann. Die von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten würden damit eine professionelle Unterstützung bei der Suche nach neuer Arbeit erhalten.“Er schränkt jedoch ein: „Die beteiligten Firmen müssen zumindest die Kosten für die Sozialversicherungsbeiträge tragen. Das entspricht einem Anteil von etwa 40 Prozent der Lohnkosten der Beschäftigten. Und die Bundesagentur für Arbeit würde das Transferkurzarbeitergeld in Höhe des Arbeitslosengeldes zahlen.“