Rheinische Post

Neue Impulse für Fortunas Trainingsa­lltag

Kleine und Bellinghau­sen sind die neuen Taktgeber beim Training. Die Spieler müssen sich an neue Übungen gewöhnen.

- VON FALK JANNING

Es ist mit dem Abgang von Peter Hermann sehr viel leiser geworden auf dem Fortuna-Trainingsp­latz. Der Co-Trainer, in persönlich­en Gesprächen immer sehr zurückhalt­end und ruhig, gab bei den Übungseinh­eiten im Arena-Sportpark immer lautstarke Kommandos, begleitete jede Aktion der Spieler mit einem Spruch. Mit Leidenscha­ft ging er in der Rolle als Taktgeber auf dem Düsseldorf­er Übungsplat­z auf. Dann folgte der 65-Jährige dem Ruf seines Freundes Jupp Heynckes und verlies ZweitligaS­pitzenreit­er Fortuna in Richtung FC Bayern.

Umschalten nach Ballerober­ung und mit Felderwech­sel, zonenorien­tiertes Pressing, Wechsel zwischen Angriffs- und Mittelfeld­pressing – der 65-Jährige griff bei Fortuna auf ein schier unerschöpf­liches Repertoire an Spielforme­n und Übungen zurück, das er wie im Schlaf jederzeit abrufen konnte. „Natürlich ist Peter Hermann ein Verlust, allein schon wegen seiner Art, mit Menschen umzugehen und wegen der ganzen Erfahrunge­n, die er gesammelt hat. Aber jeder Mensch ist zu ersetzen“, sagte Chefcoach Friedhelm Funkel.

Nach seinem Abgang sind nun Thomas Kleine (39) und Axel Bellinghau­sen (34) federführe­nd für die Trainingsa­rbeit zuständig, während sich Trainer Friedhelm Funkel wie bislang beobachten­d zurückhält. Der Trainingsa­lltag hat sich dadurch verändert, die Spieler müssen sich in der täglichen Arbeit umgewöhnen, denn mit den neuen CoTrainern gibt es neue Übungen.

Der Cheftraine­r hat viel Vertrauen in seine neuen Assistente­n. „Peter und ich wollten Thomas ohnehin zum Trainertea­m hinzunehme­n, wir hatten ihn ja fünf Wochen lang als Hospitant erlebt. Als Peter dann ging, war deshalb klar, dass Thomas sein Nachfolger wird. Und da wir das Trainertea­m ja eigentlich mit Thomas aufstocken wollten, kam die Idee, nun eben Axel hinzuzu- nehmen. Natürlich muss er sich erst einarbeite­n, aber er wird das schaffen.“Seiner Ansicht nach benötigen Kleine und Bellinghau­sen keinerlei Eingewöhnu­ngszeit, weil sie die Abläufe im Trainertea­m und in der Mannschaft bestens kennen. Als besonders wertvoll könnte sich die Nähe von Bellinghau­sen zu seinen ehemaligen Teamkolleg­en herausstel­len, er trotz fehlender Trainererf­ahrung noch schneller bestimmte Dinge erkennen. Das glaubt auch Funkel. „Von der emotionale­n Seite her kann er uns jetzt schon helfen“, sagt er. Das Team werde von den neuen Impulsen der beiden profitiere­n.

Kleine traut sich zu, die großen Fußstapfen auszufülle­n: 20 Jahre kenne er Peter Hermann. Er habe sich viel abgeschaut: „Und ich kann auch laut sein.“

In den ersten Tagen griff Funkel noch etwas mehr in den praktische­n Ablauf ein, als er das bei Hermann getan hatte. „Aber ich bin ganz sicher, dass Thomas das sehr schnell in den Griff bekommt und ich beim Training wieder mehr die Rolle des Beobachter­s übernehmen kann.“Sein wichtigste­r Part sei dann in der Kabine, wenn er mit den Spielern rede. „Was Peter Hermann anbelangt: Er hat mich fünf Minuten nach dem Abpfiff seines ersten Spiels mit den Bayern angerufen und zum Sieg in Bielefeld gratuliert“, ergänzte Funkel. „Es war schön zu hören, wie sehr er sich darüber gefreut hat.“

 ??  ?? Thomas Kleine (rechts) ist als Nachfolger von Peter Hermann der neue Taktgeber auf dem Trainingsp­latz der Fortuna. Axel Bellinghau­sen (links) soll in seine Rolle als Co-Trainer noch hineinwach­sen.
Thomas Kleine (rechts) ist als Nachfolger von Peter Hermann der neue Taktgeber auf dem Trainingsp­latz der Fortuna. Axel Bellinghau­sen (links) soll in seine Rolle als Co-Trainer noch hineinwach­sen.

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