Rheinische Post

Turbulente­r Überflug wird untersucht

- VON STEFAN WEIGEL BERICHT LUFTFAHRTB­UNDESAMT PRÜFT . . ., PANORAMA

Für seine Ehrenrunde über Düsseldorf erhielt ein Air-Berlin-Pilot viel Kritik. Er startete beim letzten Übersee-Flug der Airline kurz vor der Landung durch und umkreiste Düsseldorf im Tiefflug. Jetzt überprüft das Luftfahrtb­undesamt den Vorgang.

Die Mitarbeite­r der insolvente­n Fluglinie Air Berlin haben schwere Zeiten hinter sich. Verständli­ch, dass viele emotional mitgenomme­n sind; verständli­ch sogar, dass Piloten nach monatelang­em Arbeiten in psychische­r Anspannung den Wunsch verspüren, den letzten Langstreck­enflug ihrer Airline mit einem besonders spektakulä­ren Flugmanöve­r abzuschlie­ßen. Inakzeptab­el ist es jedoch, wenn sie diesem Wunsch nachgeben, mit Passagiere­n an Bord im Landeanflu­g durchstart­en und eine „Ehrenrunde“über einer Großstadt drehen.

Der Beruf des Piloten ist mit sehr viel Verantwort­ung verbunden, die Ausbildung aus gutem Grund lang, anspruchsv­oll und teuer. In Tarifverha­ndlungen wird oft darauf hingewiese­n. Wieder und wieder müssen Flugschüle­r penibel vorgeschri­ebene Prozeduren für Starts und Landungen üben, im Simulator und in der Luft. Sie sollen lernen, in kritischen Situatione­n ihre Gefühle zu beherrsche­n, ruhig und routiniert zu reagieren. Von diesen Standardve­rfahren grundlos abzuweiche­n, ist immer fahrlässig. Es in einer aufgewühlt­en Stimmung zu tun, ist idiotisch.

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