Rheinische Post

Grüne gegen Hausabbruc­h

Gaststätte an der Oberbilker Allee 32 soll Wohnungen weichen.

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FRIEDRICHS­TADT (nika) Der geplante Abbruch des Wohn- und Geschäftsh­auses Oberbilker Allee 32 spaltete die Bezirksver­tretung 3. Während Grüne und Linke für den Erhalt des mehr als 150 Jahre alten Gebäudes mit dem Traditions­lokal „En de Kull“kämpften, waren CDU und FDP der Meinung, dass Wohnraum in Düsseldorf dringend benötigt wird. „Schon wieder soll ein Baudenkmal fallen“, schimpfte Thorsten Graeßner (Grüne), nachdem Nicola Seegers vom Bauaufsich­tsamt die Pläne für den Abbruch vorstellte. „Ein unglaublic­her Vorgang“, so Gaeßner. „Wo bleibt da der Einspruch des Instituts für Denkmalsch­utz und Denkmalpfl­ege? Die Erhaltungs­satzung soll erhalten und nicht als Begründung für den Abriss historisch­er Gebäude dienen.“In seinen Augen ist zumindest das Vorderhaus mit der rosafarben­en Fassade mit seinem typischen Gemisch aus verschiede­nen Architektu­rstilen ein inzwischen seltenes Düsseldorf­er Zeugnis für die Phase des romantisch­en Historismu­s. In seiner Umgebung befinden sich weitere Gebäude mit drei Volletagen, es ist in dem Ensemble seit vielen Jahren ortsbildpr­ägend an der Stelle.

Wolfgang Müller von der CDU konnte die Aufregung von Linken und Grünen nicht nachvollzi­ehen. „Von Sitzung zu Sitzung kommt Herr Gaeßner mit der Denkmalkeu­le“, sagte er. „Wir brauchen Wohnungen und werden deshalb auch für den Antrag stimmen.“Und auch Bernhard Piltz (FDP) setzte an diesem Punkt an: „Wir reden doch dauernd davon, dass wir Wohnungen brauchen, für den Bau aber keine Grünfläche­n geopfert werden sollen“, sagte der Liberale.

Im rückwärtig­en Bereich sind kleine Stadthäuse­r geplant, außerdem sollen 31 Mikroappar­tements zwischen 16 und 18 Quadratmet­er entstehen. Dietmar Wolf (Grüne) regte an, das Gebäude zu entkernen und innen modern, energetisc­h und nachhaltig auszubauen. Die Fassade aber zu erhalten. Nach der hitzigen Debatte stimmten die Stadtteilp­olitiker bei fünf Gegenstimm­en und einer Enthaltung schließlic­h für den Beschluss.

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