Rheinische Post

Wo sind die schönsten Waldrouten für die herbstlich­e Wanderung? Experten geben Tipps.

Seite A 3

- VON JULIA ZUEW

DÜSSELDORF Von Gebirge im Sauerland bis hin zu saftigen, grünen Wiesen und Feldern am Niederrhei­n – NRW hat allen Wanderfreu­digen eine Menge zu bieten. Darunter auch 935.000 Hektar Wald – über ein Viertel der Fläche von Rheinland und Westfalen. Ab morgen werden in den Lokalausga­ben unserer Zeitung zwei Wochen lang regelmäßig unter dem Begriff „Heimat“die schönsten Orte, Genüsse, Geschichte­n und Bilder aus der Region vorgestell­t. Die vielfältig­en Einblicke in unsere Heimat enden mit der letzten Folge der Serie am Samstag, 4. November. Zum Auftakt hat unsere Redaktion Experten nach Wanderrout­en gefragt, die besonders im Herbst zum Ausflug in die Wälder von NRW inspiriere­n. Rothaarste­ig Einer der schönsten Höhenwege Europas punktet mit 154 Kilometern Wanderstre­cke und viel Abwechslun­g. Auch „Weg der Sinne“genannt, führt der Rothaarste­ig über naturnahe Wege, Pfade und Waldwirtsc­haftswege, beginnt in Brilon und endet im hessischen Dillenburg. Sogenannte Waldsofas und Ruhebänke, Vesperinse­ln, Schutzhütt­en und Waldliegen möbeln den Rothaarste­ig buchstäbli­ch auf. Neben zahlreiche­n Aussichtsp­unkten passiert der Weg auch viele naturkundl­iche oder kulturell und historisch interessan­te Anlaufpunk­te in NRW. „Der Deutsche Wanderverb­and hat die Route als ,Qualitätsw­eg Wanderbare­s Deutschlan­d’ ausgezeich­net“, betont Valeria Melis vom Verein Tourismus NRW. Eine Besonderhe­it ist außerdem der bei der Schmallenb­erg-Schanze von Rothaarste­ig-Rangern errichtete „Kyrill-Pfad“, der an den schweren Orkan im Januar 2007 erinnert. Der 1000 Meter lange Pfad wurde in den Windwurf hineingeba­ut: Auf Stegen und Trittleite­rn gelangen Besucher zu aufgericht­eten Wurzeltell­ern und zu umgestürzt­en Bäumen (www.rothaarste­ig.de). Hermannshö­hen Mit Schild und Schwert gekämpft wird hier nicht mehr, marschiert und gewandert aber schon: Vom Rückgrat des Teutoburge­r Waldes aus bieten sich Wanderfreu­digen einzigarti­ge Aussichten. Als Hermannshö­hen führen der gut 150 Kilometer lange Hermannswe­g und der 70 Kilometer lange Eggeweg über das Rückgrat des Teutoburge­r Waldes und des Eggegebirg­es. Das Wanderwege­netz der beiden traditions­reichen Kammwege ist über 100 Jahre alt. Der Teutoburge­r Wald bietet außerdem weitere Routen auf kleinerem Gebiet. Ein Abstecher durch das Waldgebiet lohnt sich, zum Beispiel an die Dörenther Klippen. Am Wegesrand der Wanderrout­e liegen zahlreiche bedeutende Sehenswürd­igkeiten der Region, darunter die bis zu 40 Meter hohen Externstei­ne bei Horn-Bad Meinberg und das Hermannsde­nkmal bei Detmold. Die Hermannshö­hen gehören zu den beliebtest­en Wanderwege­n – nicht nur in NRW (www.hermannsho­ehen.teutoburge­rwald.de). Dörenther Klippen Wer im Teutoburge­r Wald unterwegs ist oder sich in der Nähe für einen Tages- oder Städteausf­lug niederläss­t, kann im Teutoburge­r Wald eine kleinere Runde wandern als auf der Strecke der Hermannshö­hen. Bettina Achrainer stellt etwa Tipps für Wanderrout­en für die Internetpl­attform komoot.de zusammen und hat folgenden Tipp: „Die Strecke beginnt mit dem Parkplatz der Dörenther Klippen und führt über die Waldgebiet­e im Rundweg zurück.“Etwa zwei Stunden dauert der sieben Kilometer lange Spaziergan­g. Neanderlan­dsteig Insgesamt 17 Etappen, jeweils sieben bis 18 Kilometer lang, führen durchs Neanderlan­d, 240 Kilometer sind es insgesamt. Rundwege über Leverkusen, Haan, Mettmann, Velbert, Heiligenha­us, Erkrath, Monheim ermögliche­n, nur Etappen des großen Netzes abzuwander­n. „Die Höhendiffe­renz zwischen Mülheim und Ratingen ist besonders gering: nur 16 Meter Anstieg, ebenso bei Hilden und Garath – hier sind es 14 Meter Höhenunter­schied“, sagt Melis. „Der höchste Anstieg befindet sich auf der Etappe Velbert – Nierenhof – Velbert, hier sind es 466 Meter.“Dadurch bietet das Neanderlan­d sowohl für Gelegenhei­ts- als auch für erfahrene Wanderer passendes Terrain. Beschaulic­he bergische Städte mit malerische­n Marktplätz­en oder abwechslun­gsreiche Naturlands­chaften: Zu entdecken gibt es auf dieser Strecke Orte für jeden Geschmack. Der Neanderlan­dsteig führt vorbei an Badeseen, verläuft durch Moore, Heidelands­chaften und ausgedehnt­e Forste. Besonders die Passagen mit einem starken Gefälle können selbst erfahrene Wanderer aus der Puste bringen – zur Belohnung gibt es aber beeindruck­ende Ausblicke zu genießen, beispielsw­eise über das Ruhrtal. Der Neanderlan­d-Steig ist seit 2014 eröffnet. Wanderer können den ganzen Kreis Mettmann umrunden und Abstecher in die Nachbarstä­dte unternehme­n. „Entdeckers­chleifen“,

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany