Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven entdeckt Mönchengladbach
Markus Lüpertz ist nicht zu Hause. Auch nach mehrmaligem Klingeln rührt sich nichts. Schade, den Künstler hätte Wolfgang Rolshoven gern überrascht. Am Abend zuvor hat er noch mit ihm im Eiskeller in Düsseldorf gegessen. Er macht ein paar Fotos von dem Haus, das der Künstler erst kürzlich in seiner Heimatstadt Rheydt gekauft hat, dann geht’s weiter.
Wir zeigen dem Baas der Düsseldorfer Jonges die Stadt. Und er kommt aus dem Staunen nicht heraus. Gestartet sind wir im BorussiaPark. Er sieht das Stadion, den Hotel-Neubau, die Gebäude der großen Firmen, die Großbaustellen – und staunt. Wir machen den Schlenker in den Denkmal-Park. „In der Kirche ist ein Restaurant?“Jawohl. Das muss er sehen. Also, rein ins Palace St. George. Geschäftsführer Wolfgang Eickes führt den Gast durchs Haus. Und dann stellt sich heraus, dass Rolshoven vor vielen Jahren im Aalschokker in Düsseldorf Himmel und Ääd mit Flönz gegessen hat – zubereitet von Wolfgang Eickes. „Damals habe ich meinen Widerwillen gegen warme Blutwurst überwunden, danke, Herr Eickes“, sagt Wolfgang Rolshoven.
Nach einem Espresso soll der Gast aus der Landeshauptstadt jetzt die ländliche Seite Mönchengladbachs kennenlernen. Wir fahren durch Kothausen („Was für ein Name!“, sagt Rolshoven), durch Gerkerath, nach Rheindahlen. Vor dem Wasserturm machen wir einen Fotostopp. Rolshoven ist begeistert von der Weite. „Das gehört alles zu Mönchengladbach?“Jawohl.
Während der Fahrt spricht er davon, dass er sich seit seiner Pensionierung mit Kunst beschäftigt. Er war es schließlich, der dafür sorgte, dass Bert Gerresheims „Mutter Ey“jetzt in Düsseldorf steht. Gerresheim? Gibt es in Gladbach auch. Zwischenstopp an der Kirche St. Franziskus in Rheydt. Da steht der Heilige Franziskus, geschaffen vom Düsseldorfer Künstler. Und dann trifft Rolshoven doch noch auf Markus Lüpertz – in der Franziskuskirche. Da hängt der TotentanzFries – 33 Meter Kunst. Wolfgang Rolshoven hört gar nicht auf zu fotografieren. „Unglaublich“, sagt er.
Es folgen Schloss Rheydt und das Monforts Quartier ehe es zurück in die Gladbacher Innenstadt geht, zum Sonnenhausplatz. Er ist begeistert von Rita McBrides Eseln. Und vom Einkaufszentrum Minto. „Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen“, sagt er. „Das hätte ich nicht erwartet – ehrlich nicht.“Im Museum Abteiberg ist der kunstbeflissene Baas häufiger gewesen.
„Ich hätte nie gedacht, dass diese Stadt so viel zu bieten hat“, sagt Rolshoven. Er wird wiederkommen – um Kunst zu sehen und die Schlösser, er will die Gastronomie kennenlernen. „Ich freue mich drauf!“