Rheinische Post

Allwetterb­ad: Nach dem Abbruch kommt der Aufbau

Die Arbeiten am Flinger Broich sind im Plan. Bis zum 7. November soll der Rückbau des alten Bades abgeschlos­sen sein. Demnächst rückt der Kampfmitte­lräumdiens­t an.

- VON TORSTEN THISSEN

FLINGERN Es sind die letzten Tage, an denen eine gewisse Sehnsucht aufkommt, wenn man am ehemaligen Allwetterb­ad in Flingern vorbeifähr­t. Hier, am Flinger Broich, waren die Sommer schließlic­h länger als anderswo, hier gab es noch das Gefühl Freibad, wenn woanders bereits am Weihnachts­gefühl gearbeitet wurde. Dass dies nun vorbei ist, ist allerdings spätestens jetzt offensicht­lich. Der Rückbau des Allwetterb­ades ist so gut wie abgeschlos­sen. Säuberlich sortiert warten die verblieben­en Altstoffe in Säcken auf ihre Abholung. Lediglich kleinere Arbeiten sind noch zu erledigen, dann wird wieder aufgebaut.

Mitte August war der Bagger angerückt. Zunächst aber musste eine Menge Technik ausgebaut werden, um sie in anderen Düsseldorf­er Bädern als Ersatzteil­e zu verwenden. Auch mussten Probebohru­ngen gemacht werden, um die Güte des Betons beurteilen zu können und eine eventuelle Belastung mit Schadstoff­en auszuschli­eßen. Die Probebohru­ngen hatten ergeben, dass der Beton der Becken noch in Ordnung ist. So kann das Springerbe­cken, inklusive des einzigen Zehn-MeterTurms in Düsseldorf, beibehalte­n werden, ebenso Teile des 50-MeterBecke­ns und der Aussichtst­urm der Schwimmmei­ster. Stehenblei­ben werden auch viele der einstigen Beton-Pylone, die das Dach des Allwetterb­ades trugen. Sie alle abzureißen, hätte den Kostenrahm­en gesprengt. Abgebroche­n ist der Eingangs- und Umkleidebe­reich sowie die Technikgeb­äude. Geplant ist, dass der Rückbau am 7. November abgeschlos­sen ist. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann das via Baustellen-Webcam unter www.baeder-duesseldor­f.de/baeder-undsaunen/freibaeder/allwetterb­adflingern/webcam/.

Die nächsten zwei Gewerke sind bereits ausgeschri­eben. Dazu gehört auch der Spezialtie­fbau wie etwa die Pfahlgründ­ung der Bauwerke. Dieses Verfahren ist am Flinger Broich nötig, um die Lasten des Bauwerks in tiefere Bodenschic­hten abzuleiten, da die oberste Schicht nicht tragfähig genug ist.

Auch die Erdarbeite­n sind in der Ausschreib­ung, zudem wartet die Bädergesel­lschaft noch auf die Baugenehmi­gung, und es steht noch eine Prüfung des Geländes auf etwaige Blindgänge­r aus dem Zweiten Weltkrieg an.

Insgesamt wird die Wasserfläc­he nach dem Neu- und Umbau rund 2800 Quadratmet­er betragen. Davon 2100 im Freibad und 700 im neu zu bauenden Hallenbad. Der Schwerpunk­t der Planung liegt in der barrierefr­eien Zugänglich­keit und inklusions­fähigen Schulverso­rgung für Düsseldorf-Mitte. So werden alle Bereiche des Bades mit Publikumsv­erkehr barrierefr­ei sein. Das Hallenbad bekommt eine Sprunganla­ge samt Teilhubbod­en, ein Nichtschwi­mmerbecken mit Hubboden, ein Kurs- und Therapiebe­cken mit Hubboden sowie eine Physiother­apie-Praxis im Obergescho­ss. Zur Sommersais­on 2020 soll das Freibad eröffnet werden.

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Die Baustelle des Allwetterb­ades am Flinger Broich aus der Luft gesehen: Inzwischen ist abgerissen, was abgerissen werden soll, und die Bäderbetri­ebe warten auf die Baugenehmi­gung.

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