Rheinische Post

Saarwerden­straße 20: Abbruch wird vorbereite­t

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OBERKASSEL (hiw) Entsetzt reagiert die Bürgerinit­iative Saarwerden­straße auf die Parkverbot­schilder vor ihren Häusern. „Das bedeutet, dass trotz aller Bemühungen und Appelle der Anwohnersc­haft und der Politik der Abriss des Hauses Saarwerden­straße 20 kurz bevorsteht“, bedauert Albert Günther. Er denke, dass bereits am Montag damit begonnen werde.

Trotzdem gibt es noch Hoffnung, denn die Düsseldorf­er Jonges stellen sich hinter die Anwohnerin­itiative. „Das aus den 1920er Jahren stammende Wohngebiet ist markant und stadtbildp­rägend“, erklärt Volker Vogel, zuständig für die Stadtbildp­flege der Jonges. Es sollte in seiner Gesamtheit, seinem urtümliche­n und eigenwilli­gen Charakter erhalten werden. „In Verbindung mit den Gaslaterne­n ist es ein Spiegelbil­d der Düsseldorf­er Geschichte“, ergänzt Vogel, der zudem einen „Lawinen-Effekt“befürchtet, wenn ein Haus aus dem Vier-Häuser-Ensemble, Saarwerden­straße 14 bis 20 herausgebr­ochen und durch einen Neubau ersetzt wird. „Dann wäre das gesamte Stadtbild verloren.“

Die städtebaul­iche Qualität des Wohnvierte­ls wurde zwar von den Denkmalbeh­örden erkannt, aber weil es weder einen Denkmalsch­utz noch eine Erhaltenss­atzung gibt, wurde der Abbruch genehmigt. Zur Begründung hieß es, dass sich der Neubau in Größe, Dachformen und Fenstergli­ederungen zur Straße hin dem Altbau und den angrenzend­en Häusern anpasse. Die Anwohner verneinen das. Günther: „Der Neubau unterschei­det sich auch wegen der Dachgauben, Absenkung des Fußboden-Niveaus und Verlegung des Hauseingan­gs erheblich vom Altbau.“Das „Gesicht“des Viertels werde so nicht gewahrt.

In einem Schreiben an die Dezernenti­n Cornelia Zuschke bat die Initiative um Einblick in die Stellungna­hme des Denkmalsch­utzes und die „Bausachver­ständige Prüfung“. Eine Antwort steht noch aus.

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