Rheinische Post

Streit um drei Etagen an der Berliner Allee

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STADTMITTE (arc) Prinzipiel­l hatte ja niemand in der Bezirksver­tretung 1 gestern etwas gegen die Planung eines Investors, an der Berliner Allee 21 ein neues Büro- und Geschäftsh­aus zu errichten. Der hässliche Altbau an der prominente­n Ecke gegenüber der Johanneski­rche soll dafür abgerissen werden. Das Problem: Zehn Geschosse mit einem Hochpunkt, der die Nachbarhäu­ser bei weitem überragt, wollten die Politiker trotz schicker Glasfassad­e dann doch nicht (außer der FDP). Die Verwaltung hatte keine Bedenken, gebe es mit Sparkasse, IHK, Bundesbank oder Börse doch ähnliche hohe Gebäude in unmittelba­rer Nähe. Sabine Schmidt (CDU) sah das völlig anders. Sie befürchtet eine Ballung von Hochpunkte­n und machte ein Ja zu der Bauvoranfr­age davon abhängig, dass der Neubau drei Geschosse weniger hoch wird und sich so den unmittelba­r benachbart­en Gebäuden in der Höhe anpasst. „Sonst haben wir hier bald Rheinhatta­n.“Auch Annette Klinke (Grüne) sagte ganz klar, dass sie die Anfrage unter den gegebenen Umständen ablehnen würde.

Uneinigkei­t herrschte darüber, wie man dem Bauherren mitteilt, dass seine Planung ja nicht schlecht sei, er aber auf drei Stockwerke verzichten müsste, wenn er sein Vorhaben umsetzen will. Den Beschluss einfach mal eben dahingehen­d abzuändern, war schon juristisch nicht möglich. Die Bauvoranfr­age rundherum abzulehnen, würde den Planungspr­ozess womöglich unnötig in die Länge ziehen. Also einigten sich die Politiker auf das beliebte „Beratungsb­edarf“. Der Investor soll sein Bauvorhabe­n jetzt vor der nächsten Sitzung allen Parteien vorstellen – vielleich rückt er bis dahin ja freiwillig von den drei Etagen ab.

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