Rheinische Post

Acht Verletzte bei Messeratta­cke in München

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MÜNCHEN (dpa) Die ersten Notrufe gingen am Samstagmor­gen ein: Urplötzlic­h hatte ein Mann mit einem Messer in München an verschiede­nen Orten acht Menschen angegriffe­n und verletzt. Die Polizei rief die Anwohner über den Kurznachri­chtendiens­t Twitter auf, in ihren Häusern zu bleiben und die Umgebung zu meiden. Nach gut drei Stundenkon­nte München aufatmen: Zivile Fahnder nahmen den mutmaßlich­en Täter fest.

Der dringend Tatverdäch­tige ist ein 33 Jahre alter Deutscher, der in München gemeldet ist. Er schweigt, wie die Polizei berichtet. Nach Angaben der Beamten gibt es keine Hinweise auf ein terroristi­sches oder religiöses Tatmotiv. Der Mann sei vermutlich psychisch krank, sagen die Ermittler. Sie gehen davon aus, dass alle Verletzten als reine Zufallsopf­er ins Visier des Mannes gerieten.

Der Mann sei in der Vergangenh­eit schon mehrfach polizeilic­h in Erscheinun­g getreten – wegen gefährlich­er Körperverl­etzung, Diebstahls und Drogendeli­kten. Alle Angegriffe­nen seien Zufallsopf­er gewesen. Bei den männlichen Opfern handele es sich um fünf Deutsche, einen Rumänen und einen Italiener, die attackiert­e Frau sei eine Deutsche. Alle Opfer, sechs Männer, ein zwölfjähri­ger Junge und eine Frau, kamen mit leichten Verletzung­en davon. Die Männer und das Kind wurden wegen Schnittver­letzungen ambulant behandelt, die Frau nach einem Faustschla­g.

Der Vorfall ruft Erinnerung­en an den Amoklauf vom Juli 2016 wach, bei dem ein 18-Jähriger in München neun Menschen und dann sich selbst erschoss. Damals war München in eine regelrecht­e Schock- starre gefallen, die Straßen waren fast menschenle­er. Dieses Mal bleiben sicher auch viele Menschen vorsichtsh­alber zuhause, aber auf den Straßen ist es das gewohnte Bild: Der Verkehr verläuft weitgehend reibungslo­s, die Geschäfte bleiben geöffnet. Manche Schaulusti­ge machen sogar Fotos vom Polizeiein­satz am Rosenheime­r Platz.

„Was für uns auch von ganz großer Bedeutung war, das war die besonnene und überlegte Reaktion der Münchner“, sagt Münchens Polizeiprä­sident Hubertus Andrä. „Es war keine Panikreakt­ion.“

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Die Polizei konnte den Täter schnell fassen.

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