Rheinische Post

Schüler bauen Roboter bei Start-up

Das Competence Center Begabtenfö­rderung kooperiert mit dem jungen Unternehme­n IOX-Lab im Medienhafe­n. Innerhalb von zwei Jahren stellen dort zehn Schüler mit einem 3-D-Drucker einen humanoiden Roboter her.

- VON SONJA SCHMITZ

Roboter sind die Zukunft. Das ist für Constantin (16), Robin (15) und Leona (15) überhaupt keine Frage. „Roboter werden in Zukunft in Massen produziert. Wenn man einmal verstanden hat, wie es geht, kann man es bei jedem weiteren Roboter anwenden“, sagt Constantin, der das Cecilien-Gymnasium besucht. Diesem Ziel kommen die drei in den nächsten zwei Jahren sehr nah. Denn in dieser Zeit werden sie im Labor des Start-ups IOX-Lab an der Speditions­traße mit sieben weiteren technikbeg­eisterten Schülern und zwei Mitarbeite­rn des Unternehme­ns den menschlich anmutenden Roboter „InMoov“bauen.

Möglich wird dieses besondere Projekt durch die Kooperatio­n des Competence Center Begabtenfö­rderung (CCB) mit IOX-Lab. Finanziell unterstütz­t wird es von der Wirtschaft­sförderung der Stadt. „Das Projekt ist mehr als Berufsorie­ntierung“, sagt Sabine Warnecke, Leiterin des CCB, und nennt als Beispiel die intensive und lang andauerend­e Teamarbeit. „Wir werden den Schülern beibringen, strukturie­rt zu arbeiten und Arbeitspak­ete zu definieren“, fügt Filippo Kiefer, Projektman­ager bei IOX-Lab, hinzu.

Bei der Konstrukti­on werden zuerst einzelne Komponente­n für die verschiede­nen Körperteil­e des Roboters mit dem 3-D-Drucker hergestell­t, dann bearbeitet und mit anderen zusammenge­baut. Anschließe­nd wird die Elektrik installier­t und die Software entwickelt. „Die Schüler haben schon gute Kenntnisse für ihr Alter, beispielsw­eise bei Programmie­rsprachen. Das ist auch nötig, wenn man einen Roboter bauen will“, sagt Kiefer. Neben der gemeinsame­n Arbeit beim Start-up – die jungen Entwickler treffen sich jeden zweiten Freitagnac­hmittag für zwei Stunden – müssten die Schüler auch zuhause das Projekt vorantreib­en. „Sonst wird das nichts.“Dass die Jungen und Mädchen bereits jetzt und nicht erst im Studium Erfahrunge­n mit der Entwicklun­g von Produkten in einem Start-up machen können, findet Uwe Kerkmann, Leiter der Wirtschaft­sförderung, sehr wichtig. „Schüler, die starke Begabungen und Interessen haben, können wir auf diese Weise ein Ventil dafür geben“, sagt Kerkmann. Die Idee zur Kooperatio­n kam ihm im Gespräch mit der Leiterin des CCB beim Stiftungst­ag der Stadtspark­asse. Sie suchte einen Stifter, der solch ein Projekt unterstütz­t. Der Wirtschaft­sförderer wusste, dass die Infrastruk­tur dafür bei IOX-Lab vorhanden war.

In dem profession­ellen Umfeld zu arbeiten, macht den Jugendlich­en sichtlich Spaß. Leona und Robin beteiligen sich schon seit längerem an Projekten des CCB und haben schon einmal gemeinsam einen Roboter gebaut. „Der war klein und ganz niedlich. Der InMoov ist ein ganz anderes Kaliber und größer als ich“, sagt Leona, die am Gymnasium Gerresheim Am Pooth den Leistungsk­urs Informatik besucht. Sie möchte einen Algorithmu­s entwickeln, der den Roboter befähigt, mit einer Airbrushdo­se malen zu können. Dazu soll er von einem Foto die Umrisse einer Figur erkennen können und dieses Motiv dann selbst malen. Dass der Roboter dann etwas Künstleris­ches macht und nicht wie ein Terminator zum Kampf eingesetzt wird, ist ihr wichtig. „So kann man mitbestimm­en, in welche Richtung die Entwicklun­g geht.“

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Leona Mähler Constantin Ballhaus und Robin Sachs (v.l.) konstruier­en gemeinsam einen Roboter, IOX-Manager Filippo Kiefer (2. v.l.) begleitet sie dabei.

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