Smart Camp am Luisen-Gymnasium
Youtuberin erklärt den sicheren Umgang mit Daten und sozialen Medien.
Unterricht mal anders: Vorne vor der Tafel steht kein Lehrer, sondern eine Youtuberin. Sarah Mangione erklärt den Schülern der zehnten Klasse des städtischen Luisen-Gymnasiums, wie Youtuber Geld verdienen. Doch dabei bleibt es nicht: Die Schüler drehen auch ihr eigenes Video. Beim Smart Camp lernen die Jugendlichen, wie sie ihre Daten schützen, mit den sozialen Medien umgehen und selber zum Blogger oder Entwickler werden können.
„Einige Youtuber verdienen pro Video bis zu 250.000 Euro“, sagt Mangione. Die Schüler staunen. Zusammen mit der Youtuberin analysieren sie ein Video von Bianca Heinicke, die mit „Bibis Beauty Palace“bekanntgeworden ist. Sie orten die Produktplatzierungen und die Werbung, mit denen Heinicke Geld verdient. Die 15-jährige Schülerin Chloé Comberg ist begeistert vom Workshop. Sie hat viel gelernt. „Mit einem Programm haben wir sogar Passwörter gehackt“, sagt sie. „Für ein Passwort mit sieben Zeichen hat der Experte nur eine halbe Minute gebraucht.“Ihre Passwörter hat Chloé sofort geändert – jetzt sind sie jeweils 18 Zeichen lang.
Ihrem Mitschüler Sam Osmani hat der Workshop zum Präsentationsprogramm Prezi gut gefallen. „Das ist viel professioneller und intuitiver als Power-Point. In Zukunft werde ich das für Referate nehmen“, sagt der 14-Jährige. „Die Schüler nutzen jeden Tag die sozialen Medien. Deshalb gehört das Thema in die Schulen“, sagt Thomas Jarzom- bek, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Digitale Agenda und Düsseldorfer CDU-Parteichef. Er ist Schirmherr des Bildungsformates Smart Camp. „Es war schwierig, in Düsseldorf Schulen zu finden, die mitmachen wollten“, sagt Jarzombek. „Es bestehen wohl noch Berührungsängste.“Für Schulen ist eine Teilnahme kostenlos. Finanziert wird das Ganze von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Unternehmen Huawai.