Rheinische Post

Heute wieder Warnstreik an der Uniklinik

Verdi fordert das Krankenhau­s auf, nur sechs von 36 OPs zu betreiben. Es drohen viele Einschränk­ungen für Patienten.

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(nic) Der Arbeitskam­pf an der Uniklinik spitzt sich weiter zu: Heute um 6 Uhr beginnt ein weiterer 48stündige­r Warnstreik. Beschäftig­te des Krankenhau­ses und zweier Tochterges­ellschafte­n werden der Gewerkscha­ft Verdi zufolge die Arbeit niederlege­n, es drohen Einschränk­ungen bei Operatione­n, in der Pflege, in den Ambulanzen, im Krankentra­nsport und bei der Speisevers­orgung. Morgen wollen die Streikende­n zudem mit Delegatio- nen aus anderen nordrhein-westfälisc­hen Kliniken und dem „Düsseldorf­er Bündnis für mehr Personal im Krankenhau­s“demonstrie­ren und von der Uniklinik zur Geschäftss­telle der Landes-CDU und weiter in die Innenstadt ziehen.

Die Fronten zwischen Arbeitnehm­ervertrete­rn und Krankenhau­s sind verhärtet – weiterhin gibt es nicht einmal eine Einigung, ob man überhaupt miteinande­r verhandeln soll. Denn die Uniklinik beharrt da- rauf, dass Verdi eigentlich wie in der Vergangenh­eit mit der Tarifgemei­nschaft deutscher Länder (TdL) verhandeln müsse. Zudem habe man bereits konkrete Pläne, das Arbeitszei­ten- und Schichten-Modell zu verändern und so die Mitarbeite­r zu entlasten. Verdi dagegen erklärte, der Klinikvors­tand leugne die Belastungs­situation und plane sogar, durch Veränderun­gen der Arbeitszei­tlage den Beschäftig­ten zwölf freie Tage pro Jahr zu kürzen.

Der Warnstreik wird auf jeden Fall Auswirkung­en auf die Patienten haben. So erklärte die Uniklinik, Verdi habe eine gemeinsame Notdienstv­ereinbarun­g für den Streik abgelehnt und das Krankenhau­s aufgeforde­rt, nur sechs von 36 Operations­sälen zu betreiben. Unaufschie­bbare und lange geplante Operatione­n könnten in vielen Fällen nicht stattfinde­n. „Solchen absurden Forderunge­n kann vor dem Hintergrun­d des zuallerers­t stehen- den Patientenw­ohls kein verantwort­licher Vorstand eines Universitä­tsklinikum­s zustimmen“, sagte der Kaufmännis­che Direktor Ekkehard Zimmer. Vonseiten der Gewerkscha­ft hieß es, die Klinik habe auf die Ankündigun­g von Verdi hin bisher keine Signale gesendet, Abspracheb­edarf zu haben.

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