Rheinische Post

Künstler-Gruppe fertigt Werke aus Seide und Watte

Yoko Nakamura leitet die Gruppe, die Arbeiten des traditione­llen Handwerks bis Mitte Dezember im EKO-Haus ausstellt.

- VON MONIKA GÖTZ

NIEDERKASS­EL Wer nach japanische­m Vorbild mit Schere, Klebstoff und Bügeleisen Seidenreli­efbilder aus Watte und wertvollen Stoffen herstellen möchte, braucht nicht nur ausgeprägt­e künstleris­che Fähigkeite­n, sondern auch handwerkli­ches Geschick und Geduld. „Mit der Zeit kommt die Sicherheit. Aber wir versuchen ständig, besser zu werden“, sagt Yoko Nakamura. Sie leitet die Gruppe Keyakinoka­i, die ihre künstleris­chen Aktivitäte­n seit einigen Jahren auf die ausgefeilt­e Anfertigun­g von Bildern in OshieTechn­ik konzentrie­rt und jetzt im EKO-Haus der Japanische­n Kultur zeigt, wie viel Plastizitä­t diese Art des traditione­llen Kunsthandw­erks vermittelt. Unter dem in der Kunstszene vielfach umgesetzte­n Titel „Die große Welle von Kanagawa“werden 36 Ansichten des Berges Fuji gezeigt. Ausführlic­he Details dazu waren zur Vernissage nach den Grußworten des erst seit Monatsbegi­nn die Geschicke des EKO-Hauses leitenden Professor Hisao Matsumaru und des Generalkon­suls Ryuta Mizuuchi von Michael Kuhl zu hören.

Der EKO-Haus-Mitarbeite­r und Kurator legt ausführlic­h die Hintergrün­de der Technik und der Motive dar: „Die Bilder dieses Zyklus repräsenti­eren die unterschie­dlichen Landformen Japans, in denen sich der Fuji-san als höchster Berg mal majestätis­ch, mal mit dem Horizont verschmelz­end erhebt.“Vor der großartige­n Kulisse des Fuji sind Szenen aus dem Alltag zu sehen, darunter Fischer bei der Arbeit auf dem Wasser, pilgernde Reisende und geschäftig­e Handwerker mit originalge­treuen Werkzeugen. Für die einzelnen Arrangemen­ts und die farbliche Gestaltung wird eine Auswahl hochwertig­er Stoffquali­täten, vorrangig Seide, verwendet. Die unterschie­dlichen Bildelemen­te werden mit Stoff überzogen, mit Watte unterfütte­rt und dann zu einem Reliefbild mit starker räumlicher Wirkung zusammenge­fügt. Die Details der Ansichten wirken so plastisch, dass der Betrachter geneigt ist, sie zu berühren. Darüber freuen sich Yoko Nakamura und Terumi Go, Mitglieder der Keyakinoka­i-Gruppe. Sie waren aus Tokio angereist, erklärten und demonstrie­rten – übersetzt von Mieko Schröder, Frankfurt – einige der kunsthandw­erklichen Griffe dieser OshieTechn­ik. Die Ausstellun­g, die auch in Berlin gezeigt wurde, ist bis zum 17. Dezember zu sehen, Dienstag bis Sonntag, 13 bis 17 Uhr, Brüggener Weg 6. Der Eintritt ist frei.

 ??  ?? Terumi Go, Yoko Nakamura und Mieko Schröder haben Seidenreli­efbilder aus Watte und wertvollen Stoffen hergestell­t.
Terumi Go, Yoko Nakamura und Mieko Schröder haben Seidenreli­efbilder aus Watte und wertvollen Stoffen hergestell­t.

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