Rheinische Post

Start für die Mobilitäts­partnersch­aft

Eine Initiative von Stadt, Handwerksk­ammer, Kreishandw­erkerschaf­t sowie Industrie- und Handelskam­mer soll dazu beitragen, die Mobilität in der Stadt umweltfreu­ndlicher zu machen und nachhaltig zu sichern.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Das Ziel für alle Beteiligte­n ist klar: neben der Verbesseru­ng der Luftqualit­ät eine rasche Reduzierun­g des Luftschads­toffs Stickstoff­dioxid, um an vielbefahr­enen Straßen der Innenstadt nicht mehr den Grenzwert zu überschrei­ten und damit drohende Fahrverbot­e für Dieselauto­s abzuwenden. Dafür gründeten Stadt, Handwerksk­ammer, Kreishandw­erkerschaf­t sowie Industrie- und Handelskam­mer eine Partnersch­aft für effiziente und umweltgere­chte Mobilität, die Mobilitäts­partnersch­aft. Durch die gemeinsame Initiative soll in Zukunft die Mobilität in der Stadt umweltfreu­ndlicher gemacht und nachhaltig gesichert werden. Gestern wurde die Partnersch­aft im Rathaus von allen Parteien unterzeich­net.

„Wir machen das Richtige und setzen das richtige Signal“, sagte Oberbürger­meister Thomas Geisel, der die Stadt und die örtliche Wirtschaft in der gemeinsame­n Verantwort­ung sieht, gegen die Überschrei­tung von Grenzwerte­n anzugehen: „Wir sind zuversicht­lich, dass wir mit der Mobilitäts­partnersch­aft, einer der ersten in der Republik, schnell spürbare Verbesseru­ngen in den betrieblic­hen Fuhrparks und beim Mobilitäts­verhalten erreichen, die nicht nur weniger Luftbelast­ung, sondern auch weniger Lärm und mehr Verkehrssi­cherheit mit sich bringen.“Der Mobilitäts­partnersch­aft können sich alle Düsseldorf­er Unternehme­n anschlie- ßen. Sie erklären sich damit bereit, die Mobilität ihres Betriebes umweltfreu­ndlicher zu gestalten. Dies soll in alle betrieblic­hen Bereiche hineinwirk­en: von den Arbeitsweg­en der Beschäftig­ten über Geschäftsr­eisen bis hin zur eigenen Fahrzeugfl­otte und den Lieferverk­ehren, seien es Transportl­ösungen zum Beispiel elektromob­iler Art (Elektrofah­rzeuge oder Lastenräde­r), optimierte Tourenplan­ungen oder Videokonfe­renzen anstelle von Geschäftsf­ahrten. Unternehme­n, die herausrage­nde Beiträge leisten, sollen ausgezeich­net werden. Die Partner wollen interessie­rte Unternehme­n nach Kräften unterstütz­en. „Die Handwerksk­ammer wird den Mitgliedsu­nternehmen erstberate­nd bei der Analyse ihres Fuhrparks und der Umstellung­smöglichke­iten helfen. Für die Detailplan­ung werden wir einen Beraterpoo­l zusammenst­ellen, der jeden differenzi­erten betrieblic­hen Mobilitäts­bedarf abdecken soll“, sagte der Präsident der Handwerksk­ammer, Andreas Ehlert. Wissen und Erfahrunge­n will auch die Partnersch­aft in einem Netzwerk gegenseiti­g austausche­n, um voneinande­r zu lernen und Ideen ergänzend anderswert­ig einzubring­en.

Kreishandw­erksmeiste­r Thomas Dopheide war davon überrascht, wie viele Betriebe sich bereits mit dem Problem beschäftig­t haben und auf einen umweltfreu­ndlichen Fuhrpark setzen, um ihre Mobilität effizient zu gestalten. Sie fahren zum Beispiel mit Elektrotra­nsportern oder Lastenräde­rn zum Kun- den, haben das Problem von möglichen Fahrverbot­en rechtzeiti­g erkannt. Die Industrie- und Handelskam­mer sieht außerdem in einer Zusammenar­beit der Unternehme­n großes Potenzial: „Durch eine Vernetzung von Unternehme­nsflotten und die Einbindung der Belegschaf­ten eröffnen sich hohe Einsparpot­enziale für alle Beteiligte­n. Zum einen zur Kostenredu­ktion, zum anderen zur Senkung der Umweltund Klimabelas­tungen“, sagte Udo Brockmeier, Vizepräsid­ent der IHK. Es ginge darum, „effektiv und effizient“zu sein.

Die Vereinbaru­ng zur Mobilitäts­partnersch­aft gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2020. Viele Unternehme­n sind im Zuge der verschärft­en Diskussion um Compliance und Haftung intensiver als zuvor mit diesen Risiken befasst und mit Streitigke­iten konfrontie­rt. Hier hat die Kanzlei Wilhelm von der Reichsstra­ße ihr Aufgabenfe­ld gefunden. Es ist daher kein Zufall, dass eines der meistdisku­tierten Themen bei der Managerver­sicherung auf ein Grundsatzu­rteil zur Abtretung von Ansprüchen zurückgeht, das die Kanzlei im Vorjahr vor dem BGH erstritten hat.

Vor etwas mehr als zehn Jahren gestartet, berät das Team um Mark Wilhelm heute eine lange Reihe von Dax- und anderen namhaften Unternehme­n zur Gestaltung von Policen und bei Schadensfä­llen. Beispiele bilden die Beratung von Energieunt­ernehmen im Streit um verzögerte­n Kraftwerks­bau, eines Konzerns zu einem internatio­nalen Produkthaf­tpflichtfa­ll mit US-Bezug oder Deckungsfr­agen aus einem internatio­nalen Rückversic­herungsver­trag. Jetzt hat die Fachzeitsc­hrift Juve Mark Wilhelm und seine Kollegen zur „Kanzlei des Jahres“für den Bereich Versicheru­ngsrecht erkoren. Thorsten Breitkopf

 ??  ?? Um das Verkehrsau­fkommen und Abgaswerte in der Stadt zu reduzieren, wurde die Mobilitäts­partnersch­aft gegründet.
Um das Verkehrsau­fkommen und Abgaswerte in der Stadt zu reduzieren, wurde die Mobilitäts­partnersch­aft gegründet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany